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Fachbereich Mathematik - GSI

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2 Optimierung der Dosis in der Schwerionentherapie<br />

wird angenommen, dass der Strahl lateral ein gaußförmiges Profil besitzt. Die eindimensionale<br />

Tiefendosisverteilung d(ES, z) beschreibt, welche Dosis ein Strahl der<br />

Anfangsenergie ES in Abhängigkeit der Tiefe z deponiert. Die Berechnung erfolgt<br />

nach dem YIELD-Transportmodell. Dies wird detailiert in [K + 00] geschildert und<br />

ist vollständiger Bestandteil von TRiP.<br />

Die Gesamtdosis in einem CT-Voxel resultiert aus der Superposition von vielen<br />

Dosisbeiträgen, die sich aus den jeweiligen Einzelstrahlen gemäß (2.1) ergeben. Dabei<br />

repräsentiert jeder Rasterpunkt des Bestrahlungsplanes einen Einzelstrahl. In<br />

TRiP werden prinzipiell in jedem Voxel die Dosisbeiträge der Strahlenbündel aller<br />

Rasterpunkte aufsummiert. Dafür wird zu jedem Voxel i, von jedem Rasterpunkt j,<br />

ein Lateral- und ein Tiefenbeitrag berechnet. Der Wert, der die Stärke dieser Dosis-Korrelation<br />

angibt, wird mit cij bezeichnet. Mathematisch gesehen werden alle<br />

Korrelationen, zwischen allen Voxeln und Rasterpunkten, in einer Dosis-Korrelations-Matrix<br />

C zusammengefasst und cij sind dann dementsprechend die Matrixelemente:<br />

C ∈ R q×p<br />

≥0 , (cij)i=1,...,q ; j=1,...,p , (2.2)<br />

wobei q der größte Voxelindex und p der größte Rasterpunktindex ist. Diese Definition<br />

von q und p bleibt für den Rest dieser Master-Thesis bestehen. Die Zeilenanzahl<br />

der Dosis-Korrelations-Matrix ist also gleich der Anzahl der Voxel und die Spaltenanzahl<br />

ist gleich der Anzahl der Rasterpunkte im Bestrahlungsplan. Die Voxelanzahl<br />

q setzt sich hier aus allen Target- und OAR-Voxeln zusammen, denn nur diese gehen<br />

später in die Optimierung ein.<br />

Mit der Dosis-Korrelations-Matrix C kann dann die gesamte physikalische Dosis<br />

D i Phys , für alle Voxel i, als Funktion der Teilchenzahlen N aller Rasterpunkte, wie<br />

folgt berechnet werden:<br />

mit D i Phys<br />

D i Phys( N)[Gy] =<br />

p<br />

j=1<br />

cijNj = c T i · N , ci ∈ R p<br />

≥0 , N ∈ R p<br />

≥0 1 , (2.3)<br />

: Rp<br />

≥0 → R≥0 ∀ i. Die physikalische Dosis für ein Voxel i ergibt sich somit<br />

aus dem kanonischen Skalarprodukt der i-ten Zeile von C mit dem Teilchenzahlvektor<br />

N. Die Funktionalanalysis zeigt, dass ein Skalarprodukt stetig ist. 2 D.h., das<br />

Funktional D i Phys ist stetig für alle i. Linearität der physikalischen Dosis in N ist offensichtlich.<br />

Die Berechnung des Gradienten von (2.3), der später in der Optimierung<br />

benötigt wird, befindet sich im Anhang in Unterabschnitt 8.2.1.<br />

Da ein typischer Bestrahlungsplan mehrere zehntausend Rasterpunkte sowie Voxel<br />

beinhaltet, würde die Implementation der vollständigen Dosis-Korrelations-Matrix<br />

C zu einem großen Speicheraufwand führen. Ein Voxel i, welches lateral und in<br />

der Tiefe von einem Rasterpunkt j weit entfernt liegt, erhält von diesem einen vernachlässigbaren<br />

oder sogar gar keinen Beitrag. TRiP erlaubt die Einstellung eines<br />

1In Abschnitt 2.3 wird erklärt, warum der Teilchenzahlvektor N p<br />

im Raum R≥0 betrachtet wird.<br />

2Die Stetigkeit des Skalarproduktes folgt aus dem Folgenkriterium und kann mit der Cauchy-<br />

Schwarzschen-Ungleichung bewiesen werden [Heu92, Kre07].<br />

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