Klasse 7 radioaktive Stoffe

2. Allgemeine Gefahreneigenschaften
Vom Erscheinungsbild her unterscheidet man:
stochastische (zufallsabhängige) und
nicht stochastische (sicher eintretende) Strahlenschäden
Für stochastische (zufällige) Strahlenschäden gibt es keinen Schwellenwert;
jede noch so kleine Strahlendosis kann zu einem Strahlenschaden
führen. Die Höhe der Strahlendosis bestimmt die Wahrscheinlichkeit für
das Auftreten des Schadens, nicht aber für die Schwere der Krankheit.
Spätschäden wie Krebs (somatische Strahlenschäden) und Missbildungen
(genetische Strahlenschäden) sind stochastische Schäden.
Nicht stochastische (sichere) Schäden treten erst ab einer bestimmten
Strahlendosis (Schwelle) auf, das Ausmaß der Schädigung nimmt mit der
Strahlendosis zu (akute Strahlenschäden, Strahlenkrankheit).
Welcher Schaden infolge einer Strahlenbelastung auftritt, hängt entscheidend
von der zeitlichen Verteilung der Dosis ab. Die gleiche Dosis, die bei
einmaliger Bestrahlung zu schweren akuten Strahlenschäden führt, verursacht
bei gleichmäßiger Verteilung über längere Zeit keinerlei akute Strahlenschäden,
kann aber durchaus zu Spätschäden führen.
Schadensart Ursache Frühschäden Spätschäden
Somatische
(körperliche)
Schäden
Somatische
(körperliche)
Schäden
Genetische
Schäden
Bei hoher, auch einmaliger Verstrahlung:
nicht stochastische Schäden (sicher eintretend)
Zellgift aus
Zelltod
- Strahlenkater
(Schwindel, Erbrechen)
- Strahlenkrankheit
(Durchfall, Fieber,
Lähmungen)
- Innere Blutungen
- Strahlentod
Bei geringer, auch andauernder Verstrahlung:
Stochastische (zufallsabhängige) Schäden
Zelltod - Verbrennungen
der Haut
- Haarausfall
- Blutbild-Veränderung
- Immunsystem-Störung
Mutation
der Zelle
- Veränderung des
Erbgutes
Krebs, wenn nicht
vorher der Tod eintritt
- Hautkrebs
- Blutkrebs (Leukämie)
- Krebs der inneren
- Organe
Bei den Nachkommen:
- Hirn- und Organ-
schädigungen
Dr. Thomczyk GmbH & Co. KG Seite 36