Die Napf-Chäsi AG in 6156 Luthern - Stadtmühle Willisau

Für den Bauern Beat Burri gibt es den klaren Vorteil, ‹dass man auf dem Betrieb wohnen
kann und denselben Arbeitsplatz hat. […] Wir können zum Bett ‹hinaustrolen›
und gleich mit der Arbeit beginnen.› Er hält jedoch auch fest, dass dieser Vorteil als
solcher wahrgenommen werden müsse – ansonsten gäbe es für die Käserei nur den
Weg in die Grossindustrie mit einem geregelten 8-Stunden-Tag. Deshalb ‹steht und
fällt die Käserei mit dem Käser.› 12 Die ganze Familie müsse hinter der Käserei stehen.
Der Beruf dringt also stark in das Familienleben ein und bestimmt dieses zu einem
grossen Teil. Dies sieht auch der Lehrling Stefan Schmid, welcher in der Käserei
ein eigenes Zimmer hat. Manchmal könne man sich aufgrund des engen Kontaktes
schon über eine Person ärgern, was nur menschlich sei, aber: ‹Man bemüht sich
immer und die anderen bemühen sich auch›. Er sieht das familiäre Klima als etwas
sehr Schönes an. 13 Die Beziehung zwischen Angestellten und der Käserfamilie ist
intensiv, was sich etwa daran zeigt, dass Lucia Stirnimann für beide kocht und für
die Reinigung der Zimmer der Mitarbeitenden verantwortlich ist. 14
Für Käser Stirnimann ist das Familienleben ein wichtiger Bestandteil seines Berufes.
In einer Käserei aufgewachsen, empfand er als Kind als das Schönste, dass seine
Eltern immer da waren. ‹Jederzeit hatte man Zugang zu seiner Familie.› Dies und die
Tatsache, dass man am Wohnort arbeitet, entschädigen ihn auch heute für vieles:
‹Eine Stunde mehr arbeiten als ein Arbeiter ist schon mal kein Problem, da man
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