(oder wer) ist alt? - Berliner Behindertenzeitung

Berliner Behindertenzeitung Ausgabe 12-04/1-05
Unterwegs mit Mobidat:
Die Zentral- und Landesbibliothek in Berlin
Die Berliner Stadtbibliothek in Mitte wurde 1901 gegründet und
befand sich in der Ritterakademie, welche im zweiten Weltkrieg
zerstört wurde. Das heutige Gebäude wurde nach Plänen der
Architekten Lehmann, Mehlan und Kussat nach schwedischem
Vorbild an gleicher Stelle erbaut. Fritz Kühn schuf 1965 das
Eingangsportal mit 117 verschiedenen Stahlplatten mit
kalligrafischen Darstellungen des Buchstaben A. Im Jahre 1966
wurde dieses Bibliotheksgebäude eröffnet. Hier war auch eine Zeit
lang die Berliner Urania untergebracht.
Die Amerika-Gedenkbibliothek in Kreuzberg soll an die Blockade
1948/49 erinnern. Die USA hatten dem Regierenden Bürgermeister
Ernst Reuter eine Spende von 5 Mio. $ für kulturelle Zwecke
übergeben. Er entschied sich für eine Volksbibliothek. Entworfen
wurde die AGB von den Architekten Jobst, Kreuer, Wille und
Bornemann, der nach einer Studienreise durch die USA die dort
gebräuchlichen Bibliothekstechniken mit nach Berlin brachte. Die
AGB wurde im Jahre 1954 eröffnet.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands fusionierten beide
Bibliotheken 1995 zur Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Seitdem
führt Dr. Claudia Lux die ZLB als Generaldirektorin. Die ZLB ist eine
Stiftung des öffentlichen Rechts. Beide Häuser haben eine
gemeinsame Leitung. Alle Berliner Verlage sind verpflichtet, von
ihren Veröffentlichungen ein Exemplar in die ZLB zu geben
(Pflichtexemplar). Ab 2005 soll auch die Berliner Senatsbibliothek ein
Teil der ZLB werden.
Die ZLB hat heute einen Bestand von mehr als 2,5 Mio.
Medieneinheiten (Bücher aller Wissensgebiete, Zeitschriften, Videos,
Tonträger usw.). Seit September 2001 ist der gesamte multimediale
Bestand an den Verbund Öffentlicher Bibliotheken Berlins (VÖBB)