(oder wer) ist alt? - Berliner Behindertenzeitung
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<strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> Ausgabe 12-04/1-05<br />
Benachteiligungsverbot für Menschen mit<br />
Behinderungen in Pressekodex aufnehmen<br />
Dr. Stefan Heinik, Vorsitzender des Allgemeinen<br />
Behindertenverbandes in Deutschland (ABiD), wandte sich mit<br />
folgenden Worten an den Deutschen Presserat:<br />
"Dieser Tage erfuhren wir von einer Initiative von Herrn Dr.<br />
Schmölder aus Gailberg, der Sie seit geraumer Zeit auffordert,<br />
das im Grundgesetz (Art. 3.3) seit 1994 festgeschriebene<br />
Benachteiligungsverbot für Menschen mit Behinderungen auch<br />
in Ihren Pressekodex aufzunehmen und so zur Umsetzung<br />
dieses Verfassungsgebots beizutragen.<br />
Wir unterstützen diese Initiative ausdrücklich, zumal wir wissen, wie<br />
sch<strong>wer</strong> es war, diese Grundgesetzergänzung zu erkämpfen. Im<br />
praktischen Alltagsleben begegnen uns, Menschen mit den<br />
verschiedensten Behinderungen, immer wieder Diskriminierungen.<br />
Teils offen, häufig versteckt, immer verletzend.<br />
Es wäre also durchaus wichtig, wenn sich die Journal<strong>ist</strong>innen und<br />
Journal<strong>ist</strong>en freiwillig dazu bekennen würden, solche<br />
Benachteiligungen weder vorsätzlich noch fahrlässig zuzulassen und<br />
ihnen offensiv entgegen zu treten, wo sie ihrer gewärtig <strong>wer</strong>den.<br />
Zusätzlich erlaube ich mir noch, auf eine journal<strong>ist</strong>ische Floskel<br />
hinzuweisen, die nicht gerade den Tatbestand der Diskriminierung<br />
erfüllt, dennoch aber immer negativer wirkt, je häufiger sie<br />
verwendet wird. Das <strong>ist</strong> die – scheinbar so schön bildhafte –<br />
Formulierung "an den Rollstuhl gefesselt". Damit meint man, die<br />
Sch<strong>wer</strong>e des Schicksalsschlags treffend ausgedrückt zu haben. In<br />
Wirklichkeit reproduzieren Sie damit immer wieder nur das – völlig<br />
falsche – Bild vom ,ständig leidenden Behinderten`. Besonders<br />
absurd wird das, wenn noch ganz erstaunt konstatiert wird, wie