(oder wer) ist alt? - Berliner Behindertenzeitung
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<strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> Ausgabe 12-04/1-05<br />
Gesünder durch Mobilität im Alter<br />
Begleitende Mobilitätshilfen helfen hochbetagten und<br />
behinderten Menschen fit zu bleiben<br />
Bewegung hält gesund. Diese Volkweisheit gilt es auch im Alter<br />
umzusetzen, wenn körperliche Gebrechen <strong>oder</strong> Behinderung die<br />
eigene Bewegungsfähigkeit einschränken. Und wenn dann die Kräfte<br />
so weit schwinden, dass die eigene Wohnung ohne Begleitung nicht<br />
mehr verlassen <strong>wer</strong>den kann, bedarf es Mobilitätshilfen (Begleitung).<br />
Eine Abwärtsspirale von weniger Bewegung, weiterer körperlicher<br />
Schwächung und weniger Gesundheit kann so aufgeh<strong>alt</strong>en <strong>wer</strong>den.<br />
Diese Erkenntnis wurde am vergangenen Mittwoch auf einem<br />
Symposium der <strong>Berliner</strong> Mobilitätshilfedienste im Otto-Suhr-Saal der<br />
Bezirksverordnetenversammlung Mitte aus sozialwissenschaftlicher<br />
und medizinischer Forschung bestätigt und ökonomisch be<strong>wer</strong>tet.<br />
Vor einem etwa 100 Teilnehmer zählenden Fachpublikum, darunter<br />
viele aus den bezirklichen Sozialverw<strong>alt</strong>ungen und aus den<br />
Verbänden im Alten- und Behindertenbereich, stellte Pia<br />
Flaschenträger als ein Ergebnis ihrer Studie zur Mobilität im Alter am<br />
Wissen-schaftszentrum Berlin (WZB) heraus, dass das Bedürfnis<br />
nach außerhäuslicher Aktivität im Alter keineswegs abnimmt.<br />
Eingeschränkt bewegungsfähige Personen sind deutlich<br />
unzufriedener mit ihren Mobilitätsmöglichkeiten. Der Spaziergang<br />
hat für <strong>alt</strong>e Menschen einen besonderen Stellen<strong>wer</strong>t. Das im Alter<br />
bereits kleinste Bewegungsübungen, wie die reine<br />
Muskelanspannung, den körperlichen Abbau verlangsamen,<br />
berichtete Professorin Steinhagen-Thiessen vom Evangelischen<br />
Geriatriezentrum der Charité. Mobilitätshilfe nutze darüber hinaus,<br />
weil hier mit sozialem Kontakt auch kognitiv-sinnlicher Anreiz<br />
gefördert <strong>wer</strong>de, was die Motivation zur Aktivität stärke. So kann<br />
körperlich-ge<strong>ist</strong>ige Bewegung die Ausprägung leicht demenzieller<br />
<strong>oder</strong> depressiver Symptomatik im Alter deutlich mindern. Das ein<br />
krankheitsverhinderndes Verh<strong>alt</strong>en, wie es u. a. eine ausreichende<br />
Aktivität darstellt, Gesundheitsausgaben einsparen hilft, zeigte Dr.<br />
Kurephkat vom Institut für Gesundheits- und Sozialforschung auf.<br />
Der Koordinator der <strong>Berliner</strong> Mobilitätshilfedienste, Jörg Nielandt<br />
vom Sozialverband VdK, konnte verdeutlichen, dass ein positiver<br />
Zusammenhang zwischen gesundheitlichem Wohlbefinden und