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(oder wer) ist alt? - Berliner Behindertenzeitung

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Auf die laut gedachte Überlegung, noch einmal neu durchstarten zu<br />

wollen – in einem neuen Beruf gar, lachen alle bissig: der<br />

Scheidungsrichter, die BfA, das Sozialamt und natürlich auch die<br />

Menschen in seinem/ihrem Umfeld.<br />

Graue Haare und noch arbeiten wollen – so einer muss total verrückt<br />

sein!<br />

Dass man als behinderter Mensch mehr vom Einkommen für den<br />

alltäglichen Nachteilsausgleich verwenden musste und die Rente<br />

daher klein bis mickrig <strong>ist</strong> ... Na und, dafür <strong>ist</strong> doch der Sozialstaat<br />

da, der einspringen muss.<br />

Ha<strong>alt</strong>!<br />

Zuzeiten von allseitigen Sozialreformen, Hinzuzahlungen und<br />

Streichquartetten allerorten ein gefährliches Wunschdenken, von<br />

dem man schon heute im Alter nicht mehr satt <strong>wer</strong>den kann.<br />

Lebensträume – Realitäten<br />

Mit zunehmendem Alter fragt man nicht nur nach<br />

Besitzstandswahrung, sondern überdenkt auch<br />

– auch als Mobilitätsbehinderter! –, ob man all das gemacht hat, was<br />

man so im Leben gern tun wollte: Reisen, Freundschaften pflegen,<br />

Kinder, Partnerschaften ...<br />

Was <strong>ist</strong> daraus geworden? Welche Wünsche, Träume und<br />

Hoffnungen sind erfüllt, welche noch erfüllbar? – Und: Was lässt sich<br />

unser Körper noch an Aktivitäten gefallen? Denn der hat ja<br />

inzwischen ein gewichtiges Wort mehr mitzureden.<br />

Entweder wir haben lebenslang familiäre und freundschaftliche<br />

Kontakte pflegen können, dann <strong>wer</strong>den wir wohl kaum im Alter<br />

einsam sein und stets einen Rollstuhlschieber zur Verfügung haben,<br />

der uns auch mal, ohne Geld zu verlangen, ums Haus schiebt, <strong>oder</strong><br />

wir haben zum Er<strong>wer</strong>b des Nachteilsausgleichs sehr viel gearbeitet,<br />

zur Strafe einen gesundheitlichen Lebenscrash erlebt und stehen nun<br />

ganz alleine da und sagen uns: „Kein Mensch ruft mich an, keine Sau<br />

interessiert sich für mich ..."

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