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(oder wer) ist alt? - Berliner Behindertenzeitung

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Aber auch untergesetzliche Regelungen schlagen immer heftiger zu<br />

Buche. Hier <strong>ist</strong> es insbesondere die immer dre<strong>ist</strong>ere Praxis vieler<br />

Krankenkassen, dringend benötigte Heil- <strong>oder</strong> Hilfsmittel erst mal<br />

nicht zu bewilligen. Und auch Widersprüche <strong>wer</strong>den immer häufiger<br />

abgewiesen. Der Weg über die Gerichte hat zwar große Aussicht auf<br />

Erfolg, die Betroffenen aber müssen in der Zwischenzeit ohne die<br />

dringend benötigten Hilfsmittel (<strong>oder</strong> mit verschlissenen)<br />

auskommen. Ob bei den Kassen tatsächlich ein "Spar"-Effekt<br />

eintritt – immerhin verursacht das ja bei ihnen auch zusätzliche<br />

Kosten für unnötige Gutachter, Anwälte und Gerichtskosten –,<br />

entzieht sich unserer Kenntnis. Aber daß sie ihren "Kunden" einen<br />

Bärendienst erweisen, das wissen wir genau.<br />

Wenn jetzt – in der sentimentalen Vorweihnachtsstimmung von der<br />

Öffentlichkeit nahezu unbeachtet – schon wieder davon geredet<br />

wird, die Zuzahlungen zu bestimmten Inkontinenz-Artikeln<br />

und anderen "Verbrauchsmitteln" drastisch zu erhöhen, haben<br />

wir allen Grund, uns dagegen mit Vehemenz zur Wehr zu setzen.<br />

Im gerade ablaufenden Jahr mußten wir das tun, um zu verhindern,<br />

daß Freifahrtregelungen für behinderte Menschen erheblich<br />

beschränkt würden. Noch immer <strong>ist</strong> nicht ganz klar, ob es sich um<br />

einen "Versuchsballon" – also eine bewußte Provokation – <strong>oder</strong> "nur"<br />

das Vorpreschen eines einzelnen, besonders "spar"-wütigen<br />

Beamten handelte: Fest steht, daß die Bundesregierung uns zwang,<br />

große Teile unserer Kräfte darauf zu ver(sch)wenden, die Pläne,<br />

unsere Mobilität zu ersch<strong>wer</strong>en, wieder in die Schublade zu pressen.<br />

Bleibt als Bilanz, daß wir uns freuen können, immerhin bewiesen zu<br />

haben, daß wir erforderlichenfalls zu koordiniertem und<br />

erfolgreichem Handeln fähig sind. Das <strong>ist</strong> eine wichtige Erfahrung!<br />

Wir müssen aber auch sehen, daß uns die Regierung jederzeit mit –<br />

scheinbar nebensächlichen – kraftraubenden Abwehrkämpfen<br />

"beschäftigen" kann.<br />

Das schwächt uns. Denn eigentlich wollen wir ja aufbauen,<br />

Fortschritte erzielen, die unsere Teilhabe-Möglichkeiten

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