23.10.2012 Aufrufe

(oder wer) ist alt? - Berliner Behindertenzeitung

(oder wer) ist alt? - Berliner Behindertenzeitung

(oder wer) ist alt? - Berliner Behindertenzeitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

hat. Es bleibt nicht die einzige seiner Arbeiten, die ihren Kopf, ihre<br />

Gest<strong>alt</strong> abbilden.<br />

Sie wird seine Geliebte, seine Gefährtin. Rodin <strong>ist</strong> nicht verheiratet,<br />

lebt seit Jahrzehnten mit Rose Beuret, einer einfachen Frau, die stets<br />

zu ihm gestanden, ihn unterstützt hat und über seine Affären mit<br />

wechselnden weiblichen Modellen hinwegsieht. Erst in seinem<br />

Todesjahr, 1917, wird er Rose Beuret heiraten.<br />

Die Bildhauerin glaubt, ihre Jugend, ihr gemeinsames künstlerisches<br />

Streben würden Rodin dazu bringen, ihre heimliche Liebesbeziehung<br />

zu legitimieren. In einem Verlöbnisvertrag vom 12. Oktober 1886<br />

gibt Rodin ein Heiratsversprechen, das nie eingelöst wird.<br />

Künstlerischer Erfolg<br />

Die Jahre mit Rodin <strong>wer</strong>den zu fruchtbaren Schaffensjahren für sie.<br />

Ihre Plastiken „Der Walzer" und „Klotho" entstehen, <strong>wer</strong>den 1893 im<br />

alljährlichen Salon ausgestellt und lösen ein bege<strong>ist</strong>ertes Echo aus.<br />

Von 1885 bis 1905 stellt sie jedes Jahr bei den offiziellen Salons aus.<br />

Sie erhält Aufträge und Anerkennung.<br />

In ihrem Me<strong>ist</strong>er<strong>wer</strong>k „Das reife Alter" verarbeitet sie den Schmerz<br />

darüber, dass sich Rodin ihr nicht ganz zuwendet. Einer ersten<br />

Trennung von ihm 1893 folgt fünf Jahre später der endgültige Bruch.<br />

Isolation und Paranoia<br />

Über die Trennung, obwohl von ihr gewollt, kommt sie nie hinweg.<br />

Einsam und mit ständigen Geldsorgen arbeitet sie weiter. So datiert<br />

„Die Woge", eine Kleinplastik in Onyx und Bronze, aus dieser Zeit<br />

und legt Zeugnis ab von der Eigenständigkeit ihres Schaffens.<br />

In ihrem Atelier häufen sich Gipsentwürfe. Marmor <strong>ist</strong> für sie kaum<br />

erschwinglich. Während Rodin sich zur Weltausstellung 1900 einen<br />

eigenen Pavillon le<strong>ist</strong>et, erscheint bei ihr erstmals der<br />

Gerichtsvollzieher. Sie verstrickt sich mehr und mehr in Hassgefühle<br />

und Verdächtigungen gegenüber Rodin und ihrer Umwelt.<br />

Hilfsangebote Rodins lehnt sie ab.<br />

Nur noch selten verlässt sie ihre Atelierwohnung am Quai Bourbon,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!