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Kinder-Umwelt-Survey (KUS) 2003/06, Lärm - Deutscher ...

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ist zu beachten, dass ein Hörverlust von ≥20 dB (20 dB nicht gehört) einem Hörverlust von<br />

>15 dB entsprach (15 dB gehört), was grundsätzlich zu einer höheren Prävalenzrate führte, als<br />

wenn kontinuierliche Hörschwellen ermittelt worden wären (dann wäre bei 1 dB Schallpegel-<br />

Inkrement ein Hörverlust von ≥20 dB als Hörverlust >19 dB zu verstehen) 37 .<br />

Lutman und Davis 64 fanden in England bei einer gesiebten Population von 18-30jährigen (n =<br />

241) mit normalem Gesundheitszustand und ohne bekannte Hörstörungen im Frequenzbereich<br />

von 0.5-4 kHz Hörschwellen zwischen 4 und 8 dB (Median etwa 5 dB). Hoffmann 33 untersuchte<br />

bei 424 Rekruten im Alter von 19-21 Jahren die Hörfähigkeit und fand im Bereich von<br />

0.5-8 kHz mittlere Hörschwellen von zwischen 2 und 6 dB (Messung in 5 dB-Sprüngen).<br />

22.6% der untersuchten Personen wiesen einen Hörverlust von ≥20 dB auf einem oder beiden<br />

Ohren auf (Messung erfolgte in 5 dB-Sprüngen, ≥20 dB entspricht >15 dB). Nach Ausschluss<br />

von Probanden mit bekannter positiver Hörstörungs- und <strong>Lärm</strong>expositionsanamnese (gesiebte<br />

Population, n = 170) ergaben sich mittlere Hörschwellen zwischen 1 und 5 dB in dem Frequenzbereich.<br />

Der Unterschied zwischen gesiebter und ungesiebter Population war mit im<br />

Mittel 1-2 dB gering.<br />

Bei 687 finnischen Schulkindern im Alter von 7-14 Jahren betrug die Prävalenz von <strong>Kinder</strong>n<br />

mit Hörverlust ≥30 dB (ungesiebte Population) bei mindestens einer Frequenz zwischen 0.5<br />

bis 8 kHz 14.0% (7Jährige), 10.3% (10Jährige) und 4.2% (14Jährige) 65 . Bei Einzelbetrachtung<br />

der Frequenzen 4 und 6 kHz ergaben sich Prävalenzen von 1.5% bzw. 3.9% für den entsprechenden<br />

Hörverlust.<br />

Eine viel beachtete Untersuchung bei 18jährigen norwegischen Rekruten zeigte einen starken<br />

Anstieg der Prävalenz von uni- oder bilateralem Hörverlust > 20 dB im Bereich von 3-8 kHz<br />

in den 80er Jahren des letzten Jahrtausends 66 . Der Anteil mit unilateraler/bilateraler Hörminderung<br />

stieg von 1981 bis 1987 von 12/6 % auf 22/14 % an. Freizeitlärm wurde als Ursache<br />

angesehen, da die jungen Menschen zuvor noch nicht nennenswertem Arbeitslärm ausgesetzt<br />

waren. In den Folgejahren von Anfang bis Ende der 90er Jahre war wieder ein Absinken der<br />

entsprechenden Prävalenzen zu beobachten (16/8 % bzw. ca. 10/5 %) 67-69 , was auch mit verstärkten<br />

Aufklärungskampagnen über die Gehörschädlichkeit vor allem auch lauter Musik in<br />

Verbindung gebracht wurde. Auch in anderen Ländern wurden Längsschnittbetrachtungen bei<br />

Berufsanfängern (Beobachtungszeitraum 1976-1991) 70 durchgeführt, mit ähnlich drastischen<br />

Ergebnissen. Jedoch war auch hier in den 90er Jahren wieder ein Abfall audiometrisch auffäl-<br />

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