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Kinder-Umwelt-Survey (KUS) 2003/06, Lärm - Deutscher ...

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Vergleichsweise hohe Schallpegel werden auch im Freizeitbereich ermittelt, vornehmlich<br />

durch lautes Musikhören (portable Audiogeräte, Diskotheken, Konzerte), lautes Spielzeug (z.<br />

B. Trommeln, Rasseln, Fanfaren, Spielzeugpistolen), beim Umgang mit lauten Freizeitgeräten<br />

(Sportwaffen, Motoren) oder mit Feuerwerkskörpern, woraus ein erhöhtes Risiko für lärmbedingten<br />

Hörverlust abgeleitet wird 3,58,61,97-121 . Während die individuelle <strong>Lärm</strong>belastung durch<br />

Arbeitslärm rückläufig ist, hat sich die Exposition gegenüber Freizeitlärm seit den frühen 80er<br />

Jahren verdreifacht 122 . Zudem sind in den letzten Jahren auf den Markt gekommenen MP3-<br />

Player sehr viel leichter zu handhaben als die früheren Kassettenabspielgeräte, was die Geräte<br />

attraktiver macht und zu zunehmender Verbreitung führt 123,124 .<br />

Für die Entwicklung eines Gehörschadens spielen neben dem Schalldruckpegel, der individuellen<br />

Empfindlichkeit des Ohres und der Pegelanstiegszeit (Impulslärm) die tägliche Einwirkdauer<br />

und die Lebenszeitexposition eine wichtige Rolle. Der seltene Besuch eines Rock-<br />

Konzerts mit einem äquivalenten Beschallungspegel über die Konzertdauer hinweg von z. B.<br />

102 dB(A) hat i. A. keinen nachhaltigen Gehörschaden zur Folge. Exponiert man sich jedoch<br />

regelmäßig und das über mehrere Jahre hinweg solchen Schalldrücken, dass besteht ein substanzielles<br />

Risiko für die Entwicklung eines dauerhaften und irreversiblen Hörverlusts, der<br />

sich quantitativ abschätzen lässt 88,89,100,123,125-129 .<br />

Die epidemiologische Datenlage zum Zusammenhang zwischen lauter Musik (Diskothek,<br />

Konzerte, portable Audiogeräte) stellt sich insgesamt uneinheitlich dar 123 . Eine Anzahl von<br />

Studien haben - wenn auch nicht immer statistisch signifikant, so doch von der Tendenz her -<br />

Zusammenhänge zwischen lauten Freizeitgewohnheiten (zumeist Musikhören) und Hörfähigkeit<br />

aufgezeigt, die in die Richtung schlechteren Hörens deuten 25,37,38,81,121,130-153 . Betroffen<br />

war besonders der für lärmbedingte Gehörschäden typische Frequenzbereich zwischen 3 und<br />

6 kHz ("C5-Senke"). Die Ergebnisse für Musiker 154 und Konsumenten elektronisch verstärkter<br />

Musik sind in Übersichtsartikel zusammengefasst worden 100,123,155-157 . Andere Untersuchungen<br />

hingegen haben solche Zusammenhänge nicht nachweisen können 33,76,85,129,130,158-167 .<br />

Dabei ist zu bedenken, dass alle diese Studien zu einem gewissen Grad an Expositions-<br />

Fehlklassifikation leiden, denn als Expositionsindikatoren dienen Befragungsergebnisse zur<br />

Besuchshäufigkeit von Diskotheken und Rock/Pop-Konzerten oder Angaben zur Benutzungshäufigkeit<br />

von portablen Audiogeräten. Dies sagt jedoch nur bedingt etwas über die Lautstärke<br />

aus 129,156,164 . Insofern kann es sein, dass die Befragten über hohe Expositionszeiten berichten,<br />

die effektiv einwirkenden Schallpegel aber gemäßigt sein können – und umgekehrt. Der-<br />

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