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Kinder-Umwelt-Survey (KUS) 2003/06, Lärm - Deutscher ...

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Teil A: Einleitung<br />

1 KiGGS/<strong>KUS</strong><br />

1.1 Untersuchungsziele <strong>Lärm</strong><br />

Schall durchdringt unser Leben allerorts. Er ist ein essentieller Bestandteil unseres sozialen<br />

Lebens und gleichzeitig unerwünschter Abfall. Unser Körper ist biologisch dazu vorbereitet<br />

Schall zu erzeugen und zu verarbeiten. Hierin besteht ist ein großer Unterschied zu anderen<br />

Schadstoffen, denen wir im Alltag ausgesetzt sind. Wir benötigen Schall zur Kommunikation,<br />

Orientierung und als Warnsignal. Entsprechend sind wir mit einem feinen Sensor ausgestattet,<br />

der Schall innerhalb eines großen Intensitätsspektrums wahrnehmen verarbeiten kann. Dieser<br />

Sensor - das Ohr mit seinen nachgeschalteten Verarbeitungsebenen - ist immer aktiv, auch im<br />

Schlaf. Schall wird zu <strong>Lärm</strong>, wenn er Störungen, Belästigungen, Beeinträchtigungen oder<br />

Schäden hervorruft. Ein Übermaß an Schall, in Stärke und Dauer, beeinträchtigt nicht nur das<br />

subjektive Wohlempfinden, sondern kann zu nachhaltigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />

und Schäden führen. <strong>Umwelt</strong>lärm wird als der <strong>Umwelt</strong>faktor angesehen, der wahrscheinlich<br />

die meisten Europäer nachteilig beeinflusst 1 .<br />

<strong>Kinder</strong> sind ebenso wie Erwachsene in ihrer Gesundheit und dem Wohlbefinden durch <strong>Lärm</strong>einwirkungen<br />

beeinträchtigt, wobei <strong>Kinder</strong> in mancher Hinsicht als Risikogruppe betrachtet<br />

werden 2-4 . In der <strong>Lärm</strong>wirkungsforschung wird zwischen auralen Wirkungen (das Gehör<br />

betreffende Wirkungen) und extra-auralen (Wirkungen außerhalb des Gehörs) unterschieden.<br />

Dauerschallpegel über LAFm = 80-85 dB(A) können bei längerer Einwirkung bleibende Gehörschäden<br />

hervorrufen. Schalldruckpegel ab LAF = 120-130 dB(A) liegen im Bereich der<br />

Schmerzschwelle und können schon bei kürzerer Einwirkzeit zu Gehörschäden führen. Pegelspitzen<br />

über LCpeak = 135 dB(C) können schon bei einzelnen Schallereignissen Gehörschäden<br />

hervorrufen. Solche Schallpegel treten nicht nur im Arbeitsbereich, sondern auch im Freizeitbereich<br />

auf. Typische <strong>Lärm</strong>wirkungen sind zeitweilige oder permanente Hörschwellenverschiebungen<br />

und Ohrgeräusche (Tinnitus).<br />

Bei niedrigeren Schallexpositionen wirkt <strong>Lärm</strong> als Stressor mit allen seinen negativen gesundheitlichen<br />

Folgen bei regelmäßiger und langfristiger Einwirkung. Dies äußert sich zunächst<br />

in einer Aktivierung des Stoffwechsels und von Körperfunktionen, die über das auto-<br />

5

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