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Kinder-Umwelt-Survey (KUS) 2003/06, Lärm - Deutscher ...

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Für die betrachteten Endpunkte (Gehörschäden durch Dauerlärm, Körperstoffwechsel, Kreis-<br />

laufparameter) bedarf es langer Einwirkzeiten, um chronische und manifeste Veränderungen<br />

im Körper hervorzurufen. Als nachteilig ist in diesem Zusammenhang zu vermerken, dass<br />

entgegen der ursprünglichen Studienplanung von der Erhebung älterer <strong>Kinder</strong> und Jugendli-<br />

cher über 14 Jahre aus Kostengründen Abstand genommen werden musste. Gerade die Al-<br />

tersgruppe der Jugendlichen bis 20 Jahre stellt jedoch wegen ihrer Verhaltens- und Freizeit-<br />

gewohnheiten (Musikhören über tragbare Abspielgeräte, Besuch von Diskotheken und Rock-<br />

Konzerten, laute Hobbies) ein besonders interessierendes Risikoklientel für die untersuchten<br />

Fragestellungen dar.<br />

<strong>Kinder</strong> können die Gefahren, die von hoher Schallbelastung ausgehen, nicht richtig einschätzen,<br />

weil gesundheitliche Folgen (Gehörschäden) sich über die Zeit hinweg schleichend ausbilden<br />

(akkumulieren) und erst in der Zukunft zu Problemen im Lebensalltag führen. Die<br />

Aufklärung in Betroffenenkreisen ist weiterhin und verstärkt zu fördern. Dies sollte neben<br />

Kampagnen in einschlägigen Kommunikationsbereichen auch die flächendeckende Aufnahme<br />

des Themas in Schullehrpläne einschließen, um den gesundheitsbewussten und differenzierten<br />

Umgang mit lauten Schallquellen zu fördern. Initiativen mit Verbänden und Interessengruppen<br />

zur freiwilligen Reduzierung von Schallpegeln in Freizeitbereichen sind zu fördern und<br />

zu unterstützen.<br />

Im Rahmen von geeigneten Längsschnittuntersuchungen (wiederholte Erhebungen bei denselben<br />

Jahrgängen) sollte die Entwicklung des Hörvermögens der <strong>Kinder</strong> regelmäßig ermittelt<br />

werden, um die Wirkung von Interventionsmaßnahmen und Aufklärungsprogrammen zu<br />

überprüfen. Darüber hinaus können Längsschnittuntersuchungen bei denselben Personen<br />

durchgeführt werden, um das Risiko einer fortschreitenden Hörminderung in Abhängigkeit<br />

von Freizeitgewohnheiten quantitativ besser zu ermitteln.<br />

Die Belastungen der Bevölkerung insgesamt – und damit auch der <strong>Kinder</strong> – durch Verkehrslärm<br />

sollten sukzessive gemindert werden, um extra-aurale Gesundheitsbeeinträchtigungen<br />

und erhebliche Belästigungen zu minimieren. Hier sind neben den für die <strong>Umwelt</strong>gesetzgebung<br />

Verantwortlichen auch die Verkehrs- und Stadtplaner besonders gefordert.<br />

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