Profilierung findet Stadt - Gesellschaft Historischer Neumarkt ...
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verschiedenen Aufgaben und Akteuren. Besonders Großstädte mit ihren vielfältigen<br />
Strukturen leiden immer mehr unter der sich verschärfenden Standortkonkurrenz. 12<br />
Die Zunahme des Wettbewerbs hat seine Ursache vor allem in der Entwicklung der Wirtschaft.<br />
Aufgrund der weltweiten Verfügbarkeit von Informationen können Unternehmen<br />
vergleichen und ihren Standort aussuchen. 13 Doch trotz wachsender Konzentration, Globalisierung<br />
und Mobilität hat die Bedeutung des Standortfaktors für Unternehmen zugenommen,<br />
da Unternehmen zwar in ihrer Produktion standortunabhängiger werden, ihre<br />
Entscheidungs- und Kontrollfunktionen aber auf wenige bedeutende Standorte konzentrieren.<br />
14 Dies hat bei einer Standortentscheidung der Unternehmen auch Auswirkungen<br />
auf die Städte, denn eine wirtschaftliche Schwäche geht einher mit hohen Arbeitslosenzahlen<br />
und daraus resultierend einem Rückgang von Einwohnern und Einnahmen sowie<br />
abnehmender Investitionsbereitschaft. 15 Es gilt daher zunächst für Städte um den Erhalt<br />
der Wirtschaft und mit ihr die Sicherheit der Arbeitsplätze und Steuereinnahmen.<br />
Die traditionellen Standortfaktoren der Städte gleichen sich jedoch immer mehr an. So<br />
sind nicht nur harte, sondern zunehmend auch weiche Standortfaktoren einer <strong>Stadt</strong> von<br />
Bedeutung. 16 So genannte „weiche“ Standortfaktoren sind z. B. Angebot und Niveau von<br />
Einkaufstätten, Erholungs- und Wohnqualität der Kommune, Schulangebot sowie kulturelle<br />
Vielfalt. Wohingegen bei den „harten“ Standortfaktoren Infrastruktur, Verkehrsanbindung,<br />
Wirtschaftsförderung, kommunalen Steuern, die Verfügbarkeit von qualifi -<br />
zierten Arbeitskräften sowie die Nähe von Universitäten und Instituten eine zunehmend<br />
wichtige Rolle spielen. 17 Städte müssen diese fördern und weiterentwickeln, denn wenn<br />
eine <strong>Stadt</strong> heute eine Chance als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort haben will,<br />
muss sie sich „herausprofi lieren“. 18 Obwohl die Unternehmen immer standortunabhängiger<br />
werden, spielt nach wie vor eine Rolle, wo und wie der Mensch lebt. Neben der<br />
Wirtschaftskraft müssen die Städte deshalb auch ihre Lebensqualität erhalten und verbessern.<br />
Aber die Anforderungen an die <strong>Stadt</strong> als Funktionszentrum und Lebensraum<br />
sind vielfältiger geworden. Ein verstärktes ökologisches Bewusstsein sowie höhere Ansprüche<br />
an Wohnumfeld- und Erholungsqualität, kulturellem Angebot und einem urbanen<br />
Ambiente erfordern eine Multifunktionalität der Städte. 19<br />
14<br />
12<br />
vgl. Läpple in Roscher 1999: 3 13 vgl. Meyer/ Kottisch 1995: 3 | 14 vgl. Läpple in Roscher 1999: 45 | 15 vgl. Kotler 1994:<br />
14 | 16 vgl. Haaß 1993: 43 und Beyrow 1998: 15 | 17 vgl. Töpfer, Armin: <strong>Stadt</strong>marketing – State of the Art in Würzberg/<br />
Linneweh 1992: 20 | 18 Interview mit Torsten Kulke vom 27.12.2005 | 19 vgl. Zerres/ Zerres 2000: 134 und Lalli/ Plöger<br />
1991: 238