Profilierung findet Stadt - Gesellschaft Historischer Neumarkt ...
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3.5 Der Prozess der Profilbildung in der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
Bei der <strong>Stadt</strong>entwicklung geht es um langfristige Überlegungen zur Entwicklung einer<br />
<strong>Stadt</strong> und ihrer Ressourcensicherung. Dabei spielt hier die Flexibilität eine große Rolle.<br />
Eine langfristige Entwicklung muss hier eher als eine Prozesssteuerung verstanden werden,<br />
die rechtlich nicht verbindlich ist und damit informellen Charakter hat. Deshalb gibt<br />
es weder eine maßgeschneiderte, idealistische Entwicklungsstrategie, den universellen<br />
Planungsansatz oder die ideale Organisationsform einer kommunalen Entwicklungsplanung.<br />
150<br />
Bisher erarbeitete die <strong>Stadt</strong>entwicklung aus den Kenntnissen der Rahmenbedingungen<br />
und den Entwicklungszielen einer <strong>Stadt</strong> eine Strategie zu ihrer Entwicklung. Nach Kotler<br />
(1994) muss ein erfolgreicher Standort daher folgende Aufgaben durchführen:<br />
- „analysieren, was im breiteren Umfeld geschieht<br />
- die Bedürfnisse, Wünsche und das Verhalten seiner Zielgruppen verstehen<br />
- eine realistische Zukunftsvision des Standortes entwerfen<br />
- einen Handlungsplan erarbeiten, der diese Visionen realisiert<br />
- in jeder Phase den bereits erzielten Fortschritt auswerten.“ 151<br />
Angesichts der komplexen Strukturen und Aufgaben innerhalb der <strong>Stadt</strong> sowie höhere<br />
Beteiligungsanforderungen an die Akteure benötigt die <strong>Stadt</strong>entwicklung heute einen<br />
umfassenderen Prozess zur Profi lbildung für eine <strong>Stadt</strong>, welcher eine integrierte und koordinierte<br />
Vorgehensweise ermöglicht (siehe Kapitel II 3.2). Einen solchen Prozess bietet<br />
das <strong>Stadt</strong>marketing.<br />
<strong>Stadt</strong>marketing ist ein strategischer Gestaltungsprozess, der trotz klarer Ziele nicht auf<br />
Finalität hin angelegt ist und einer ständigen Weiterentwicklung unterliegt. 152 Er muss<br />
prinzipiell offen sein für alle relevanten Beteiligten und ein gemeinsames strategisches<br />
Handeln ermöglichen, d.h. die Interessen der unterschiedlichen Nutzer einer <strong>Stadt</strong> müssen<br />
ausgeglichen und eine ganzheitliche Sichtweise erarbeitet werden. 153 Der Prozess<br />
muss wirtschaftlich tragfähig sein und eine breite Zustimmung fi nden, aber auch die<br />
künftigen Handlungsfelder präzise formulieren und sozial verträglich sein.<br />
150<br />
vgl. Albers 1996: 10, 67, 101 und Wentz in Wentz 1996: 19 | 151 vgl. Kotler 1994: 36 | 152 vgl. Kuron in Pfaff-Schley 1997:<br />
8 und Meyer/ Kottisch 1995: 9 | 153 Meyer/ Kottisch 1995: 11 f.<br />
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