125_Philosophie, nordisch-deutsche Geistigkeit - Kosmoterik.pdf
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NEUE GEMEINSCHAFT VON PHILOSOPHEN<br />
Grundlagen der <strong>deutsche</strong>n Weltanschauung und Religion<br />
Im sich zuspitzenden religiösen Chaos der römischen Besatzungszeit wurde nach einigen<br />
Jahren allmählich immer offensichtlicher, daß es um das Judentum aufgrund seiner<br />
inneren Zerrissenheit und vieler heftiger interner Streitereien zwischen den verschiedenen<br />
jüdischen Glaubensgemeinschaften sehr schlecht stand. Ein Großteil der<br />
Juden hatte ohnehin der Öde des jüdischen Lebens mit seinem hartherzigen Rationalismus<br />
und seinem geistleeren religiösen Formalismus den Rücken zugewendet und<br />
war schon ins Ausland abgewandert – allein in Alexandria lebten damals mehrere<br />
Hunderttausend Juden. Das religiöse Judentum befand sich quasi in Auflösung und<br />
der mosaische Glaube hatte kaum eine Chance, noch längere Zeit fortzubestehen!<br />
Die sadduzäisch-pharisäische Oberschicht mußte sich zur Rettung des Jahwe-<br />
Glaubens, von dessen Fortbestand ihre ganze Macht, die Wahrung des jüdischen Auserwähltheitsanspruchs<br />
und ebenso ihr nacktes Überleben abhing, etwas einfallen lassen<br />
– hatte ihnen ihr Gott Jahwe doch die Herrschaft über alle anderen Völker versprochen!<br />
Den jüdischen Oberen war bewußt, daß das Volk Israel einen so trefflichen Boden für<br />
ein neues Religionsideal abgab wie sonst keines – aber eine Etablierung der idealistischen<br />
spirituellen Lehre des Galiläers Jesus wollten und konnten sie auf gar keinen<br />
Fall zulassen, da sie für den Mosaismus/Jahwismus das endgültige Aus bedeutet hätte.<br />
Es bedurfte einer umwälzend-genialen Idee, die es ermöglichte, das Schicksal der jüdischen<br />
Oberschicht und des gesamten Judentums radikal zu wenden! Das jüdische<br />
Establishment hatte nur eine einzige Chance: Es mußte die immer größer und für sich<br />
selber zunehmend bedrohlicher werdende religiöse Bewegung der Jesus-Anhänger<br />
unter seine Kontrolle, d.h. auf einen anderen, mit dem Judentum möglichst kohärenten<br />
und ihm dienlichen weltanschaulich-religiösen Kurs bringen. So entwickelten die<br />
führenden Juden ein ausgeklügeltes religionspolitisches Geheimkonzept zur geistigen<br />
Aushöhlung und Verfälschung der Lehre Jesu sowie zur Unterwanderung<br />
des aufstrebenden Christentums, mit dem sie beabsichtigten:<br />
die Aufständischen, die in Jesus einen politischen Messias der Juden sahen und auf<br />
ein Kräftemessen mit den Römern hinarbeiteten, von einer solchen revolutionären<br />
Gesinnung abzubringen;<br />
die großen Zulauf findende idealistische Bewegung des Christentums, die bei entsprechender<br />
Verbreitung die Auflösung und das Ende des religiösen Judentums bedeutet<br />
hätte, vom Kampf gegen die mosaische Gesetzesreligion abzubringen und für<br />
die Durchsetzung jüdischer Werte und Interessen dienstbar zu machen;<br />
ihr mosaisch-materialistisches Religionssystem vor der Verfolgung und Zerschlagung<br />
durch die Römer zu retten und die Macht des römischen Imperiums geistigkulturell<br />
zu untergraben (eine solch weitsichtig-intrigante Denk- und Vorgehensweise<br />
ist für führende Juden bis in die heutige Zeit charakteristisch).<br />
Die sadduzäischen Hohenpriester, die als Tempelherren bisher das mosaische Glaubensmonopol<br />
innehatten und dadurch auch einen großen Einfluß auf die ständig wachsende<br />
Anzahl jüdischer Gemeinden außerhalb Judäas/Galiläas besaßen, gestalteten<br />
die Lehre Jesu zu einer völlig neuen, jenseitsorientierten Messias-Religion um,<br />
welche das patriarchale religiöse Muster der Jahwe-Religion weitestgehend wahrte,<br />
dem mosaischen Gesetz (später Altes Testament) seine Autorität sicherte und<br />
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