125_Philosophie, nordisch-deutsche Geistigkeit - Kosmoterik.pdf
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NEUE GEMEINSCHAFT VON PHILOSOPHEN<br />
Grundlagen der <strong>deutsche</strong>n Weltanschauung und Religion<br />
ten die Juden dadurch auch die Macht der römischen Besatzer und des gesamten römischen<br />
Reiches untergraben.<br />
Das Überleben Jesu des Martyriums der Kreuzigung gestaltete Paulus im Sinne jüdischer<br />
Messiaserwartungen zum Auferstehungsglauben aus und versuchte, die damals<br />
revolutionär gesinnten Strömungen bzw. Gruppierungen unter den Juden, die bis dahin<br />
allein auf das Diesseits ausgerichtet waren, auf eine geistige Ebene – auf ein ewiges<br />
Leben nach dem Tod im Himmelreich – zu verlagern und für sich zu gewinnen. Solch<br />
weltflüchtigen religiösen Vorstellungen waren zur damaligen Zeit in von östlichem<br />
Einfluß geprägten Mysterienschulen sowohl in der kleinasiatischen Region als auch in<br />
Rom vielen geläufig.<br />
Paulus bemühte sich mit seiner Religion vor allem die höheren Schichten der Bevölkerung<br />
zu erreichen. Zu seinen wichtigsten Anhängern gehörten angesehene ehrbare<br />
Bürger wie er selbst, die in der vergeistigten Messiasreligion des „Christentums“ eine<br />
Chance sahen, eine jüdische Religion im Römischen Reich zu etablieren, die von Rom<br />
toleriert werden konnte. Er versprach sich auch den Zuspruch eines Großteils der römischen<br />
Bevölkerung, denn viele Menschen im Römischen Reich waren gegen die<br />
dortige Staatsreligion eingestellt, solch messianischen Missionsbewegungen gegenüber<br />
jedoch aufgeschlossen.<br />
Durch Saulus-Paulus initiiert ging nun der dualistische Glaube an einen außermenschlichen<br />
und außerweltlichen Gott – „Gott mit Rauschebart“ – um die Welt, der seinen<br />
angeblich einzigen Sohn Jesus als Messias auf die Erde schickte, die Sünden der Menschen<br />
auf sich zu nehmen und ihn dann als Opferlamm schlachten zu lassen, um dadurch<br />
die Menschheit von ihren Sünden zu erlösen. Ein aus der Sicht höheren Bewußtseins<br />
völlig unsinniger, äußerst primitiver Gedanke, der schon viele Menschen irritierte<br />
und sie vom Christentum hat abschrecken lassen.<br />
(Anmerkung: In der Schrift „Das Messiasgeheimnis in den Evangelien“ wies William<br />
Wrede, 1859-1906, schon 1903 darauf hin, daß der Glaube an Jesus als Messias erst<br />
lange nach der Kreuzigung unter den Anhängern der Jesus-Bewegung entstanden ist).<br />
Jesus brachte den Menschen die Lehre von der Nächstenliebe, der Wahrhaftigkeit und<br />
der Einheit des Menschen mit Gott und leitete sie an, wie sie diese Einheit in sich selber<br />
herstellen konnten. Paulus aber verdrehte die Lehre des Nazareners Jesus in mißbräuchlichster<br />
Weise, indem er sich über den Sinn und die Essenzen dessen wahrer<br />
Lehre völlig hinwegsetzte bzw. diese verschwieg und statt dessen die Kreuzigung Jesu<br />
als Sühneopfer für die Sünden der Menschheit herausstellte.<br />
Der Kern der paulinistischen Heilslehre ist nicht die Lehre, nicht das Evangelium Jesu,<br />
nicht sein Leben, sondern sein Martyrium als Gottes Sohn am Kreuz, durch welches<br />
Jesus die Sünden der in der irdischen Knechtschaft des Satans gefangenen Menschheit<br />
zur Versöhnung des beleidigten Gottes auf sich genommen, gesühnt und erlöst haben<br />
soll, und daß Jesus als Christus auferstanden sei und eines Tages als Gottes Sohn wieder<br />
kommen werde, um die Erlösung mit dem Jüngsten Gericht zu vollenden.<br />
Auf dieser Erlösungstat, dem Blutopfer Jesu, basiert die Heilsordnung des Paulus,<br />
welche er als die „Frohe Botschaft“ vom Kreuz verkündet – und dieses Sühneopfer<br />
für die Sünden der Menschheit haben die Christen gefälligst dankbar anzunehmen!<br />
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