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VIII MN INFORMATIONEN AG Transport- und Speditionsrecht 1. Fachtagung zum Transport- und Versicherungsrecht In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Transportversicherung der Arbeitsgemeinschaft Versicherungsrecht im DAV veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Transport- und Speditionsrecht im DAV am 1. Februar 2006 in Hamburg in den Räumen der Kravag-Logistic Vers.-AG, Heidenkampsweg 102, 20097 Hamburg, ihre 1. Fachtagung (von 13.00 bis 17.00 Uhr). Hochkarätige Referenten und überaus interessante Themen gewährleisten, dass es sich lohnt, an dieser Tagung teilzunehmen. Überdies wird die Teilnahme gemäß § 15 FAO (Fachanwalt für Transport- und Speditionsrecht, Fachanwalt für Versicherungsrecht) bescheinigt werden. Referiert werden wird über „Haftungs- und Versicherungsfragen bei Vermischungsschäden und fehlerhafter Ablieferung des Frachtgutes“ (Dr. Karl-Heinz Thume, Nürnberg), „Das unbekannte Risiko: Klauseln für die Versicherung von Güterfolgeschäden und reinen Vermögensschäden“ (Dr. Henning C. Ehlers, Köln), „Wo endet die See? Der Seefrachtvertrag als geborener Multimodalvertrag. Folgen für Haftung und Versicherung“ (Dr. Carsten Harms, Hamburg) sowie „Havarie Grosse – Grundlagen im Schifffahrtsund im Versicherungsrecht“ (Dr. Dieter Schwampe, Hamburg). Die Teilnahmegebühr wird E 150,00 für Mitglieder der Arbeitsgemeinschaften Transport- und Speditionsrecht bzw. Versicherungsrecht sowie E 210,00 für Nichtmitglieder betragen. Falls der Beitritt zu einer dieser Arbeitsgemeinschaften mit der Anmeldung erfolgt, wird lediglich der ermäßigte Tagungsbeitrag fällig. Nähere Auskünfte erteilt, Rechtsanwalt Dieter Janßen, Bremen, Telefon 04 21/36 60 0162, Fax 04 21/36 60 055, E-Mail janssen@bmt-law.de. AG Insolvenzrecht und Sanierung AnwBl 12/2005 Deliktische Forderung in der Verbraucherinsolvenz Die Arbeitsgruppe Verbraucherinsolvenz und Restschuldbefreiung in der AG Insolvenzrecht und Sanierung veranstaltet am Freitag, 20.1.2006, in Hamburg ihr 9. Treffen. Schwerpunktthema wird diesmal die deliktische Forderung sein. Zunächst wird Richter am OLG Dr. Gerhard Pape aus instanzrichterlicher Sicht zu den Themen Forderungsanmeldung, Belehrung durch das Gericht, Widerspruch des Schuldners, Verjährung und deliktische Steuerforderungen vortragen. Anschließend wird Rechtsanwalt Dr. Henner Kahlert, Karlsruhe als anwaltlicher Vertreter einer großen Krankenkasse aus Gläubigersicht zu den Themen § 266 a StGB, Forderungsanmeldung, Darlegungspflichten und Beweislasten im Feststellungsverfahren und Verjährung referieren. Inhalt weiterer Vorträge am Nachmittag werden die aktuelle Rechtsprechung und die anstehenden Gesetzesänderungen sowie die familienrechtlichen Ansprüche im Insolvenzverfahren sein: Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Uwe Kassing, Hamburg und Rechtsanwältin und Fachanwältin für Insolvenzrecht/Fachanwältin für Familienrecht Annegret Schwarz, Gotha vortragen. Eine Teilnahmebescheinigung zur Vorlage gem. § 15 FAO wird erteilt. Die Arbeitsgruppe wurde als Untergruppierung der AG Insolvenzrecht und Sanierung 2001 gegründet. Die Arbeitsgruppe bietet Schuldner- und Gläubigervertretern, Insolvenzverwaltern und Treuhändern ein Diskussions- und FortbildungsforumzuFragenderInsolvenzverfahren natürlicher Personen. Die Teilnahmegebühr beträgt 150 E (einschl. der Kosten für Getränke und das Mittagessen). Anmeldungen an Deutsche Anwaltakademie, Anja Hoffmann, Littenstr. 11, 10179 Berlin, Tel. 0 30/7 26 15 31 83, Fax 0 30/7 26 15 31 88, hoffmann@anwalt akademie.de, Infos: www.arge-insol venzrecht.de
Im Auftrag des Deutschen Anwaltvereins herausgegeben von den Rechtsanwälten: Felix Busse Dr. Michael Kleine-Cosack Wolfgang Schwackenberg Anwaltsgeschichte als Juristische Zeitgeschichte Prof. Dr. Hinrich Rüping, Universität Hannover* Q Redaktion: Dr. Nicolas Lührig (Leitung) Dr. Peter Hamacher Udo Henke Rechtsanwälte Jahrgang 55 <strong>Dezember</strong> 2005 Die Rolle der Anwaltschaft im Dritten Reich hat in der juristischen Zeitgeschichte lange keine Rolle gespielt, wenn einmal von den Forschungen und Erinnerungen an verfolgte, insbesondere jüdische Anwälte abgesehen wird. Die „Freiheit der Advokatur“ soll – so eine häufig verwendete Formel – die Anwaltschaft vor zuviel Staatsnähe bewahrt haben. Der Aufsatz – er beruht vor allem auf der Auswertung von Personalakten von Rechtsanwälten und Notaren im Archiv des OLG Celle und der Rechtsanwaltskammer Celle – wirft einen differenzierten Blick auf anwaltliche Karrieren und Antikarrieren im Nationalsozialismus. 1. Forschungsperspektiven Juristische Zeitgeschichte ist für die Zeit des Nationalsozialismus zunächst nur Justizgeschichte gewesen. Das Interesse galt „der Justiz“, damit einzelnen prominenten Gerichten, wie dem Reichsgericht oder dem Volksgerichtshof, dann den politischen Gerichten, schließlich dem Richterstand und der Profession der Staatsanwaltschaft. 1 Kein eigenes Thema zeitgeschichtlicher Forschung bildet zunächst der Stand der Rechtsanwaltschaft, obwohl die Angehörigen nach Ausbildung und Zugang zum Beruf vergleichbare Voraussetzungen aufweisen. Die Frage einer Mitverantwortung für das als Terrorjustiz gebrandmarkte System des Nationalsozialismus stellt sich nicht für Angehörige eines freien Berufs. 2 So geht es zunächst um regional inspirierte Erinnerung an das Schicksal der unter dem Nationalsozialismus verfolgten, insbesondere der jüdischen Anwälte, 3 damit um einzelne Biographien. 4 Ende der 80er Jahre erweitert sich die Perspektive. Die Auswertung einschlägiger Archivbestände ermöglicht, das Berufsfeld des Strafverteidigers nachzuzeichnen, 5 damit auch seinen Handlungsspielraum im totalen Staat. Auf diese Weise wird der eine Pol für anwaltliches Handeln bestimmend, der staatliche Druck in Richtung auf eine Gleichschaltung. 6 Bald folgen erste Untersuchungen zum Gegenpol, dem eigenen Verhalten der Anwälte. So zuerst durch Auswertung einzelner Personalakten für die Haltung der Berliner Anwälte in dem umfassenden Sinn, auch „die Facetten der Täter, der Dulder, der Wegseher und nicht nur die der Opfer“ einzubeziehen. 7 2. Das Projekt der Rechtsanwaltskammer Celle In diesem Kontext ist auch das Projekt der Rechtsanwaltskammer Celle zu sehen: „Rechtsanwälte im Bezirk Celle während des Nationalsozialismus“. Das Projekt beruht entscheidend auf der Auswertung der reichhaltigen Celler Aktenbestände, die bereits wiederholt zeitgeschichtliche Untersuchungen ermöglicht haben. 8 Den Kern bilden Personalakten von Rechtsanwälten und Notaren im Archiv des OLG, ergänzend im Archiv der Rechtsanwaltskammer und vereinzelt wie auch für einzelne Entnazifizierungs- und Wiedergutmachungsvorgänge im Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv. Hinzu kommen die vollständig erhaltenen Bestände an Generalakten des OLG als Provinzialjustizbehörde „betr. die Rechtsanwaltschaft“, einzelne Vorgänge im Archiv der Kammer sowie als dessen Hauptstück die weitgehend vollständigen Protokolle von Sitzungen des Kammervorstandes. Die bei Beginn des Projekts (2002) ca. 20.000 im Archiv des OLG lagernden Personalakten betreffen zum größ- * Der Autor ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht und Strafrechtsgeschichte der Universität Hannover. Der Beitrag ist ein Nachdruck aus dem Jahrbuch 6 (2004/2005) für Juristische Zeitgeschichte (S. 591–612), hrsg. vom Institut für juristische Zeitgeschichte der FernUniversität Hagen, erschienen im Herbst 2005 im Berliner Wissenschafts-Verlag. 1 Zur eigenen Geschichte des Forschungsfeldes Rüping in Pauli/Vormbaum, Justiz und Nationalsozialismus – Kontinuität und Diskontinuität, 2003, S. 3, 6 ff. 2 Nach Ostler, AnwBl 1983, 50, 59 kommt „der Ungeist von Unterwerfung und Willkür“ nur schwer an den freien Beruf heran. 3 Für Berlin Leich/Lundt, RuP 1988, 221 ff. und Ladwig-Winters, Anwalt ohne Recht, 1998, für Hamburg Fritzsche, Vom Rechtsanwalt zum „jüdischen Konsulenten“, 1997 und Morisse, Jüdische Rechtsanwälte in Hamburg 1933–1945, 2003, für Bonn Bonner Anwaltverein, Jüdische Rechtsanwälte im Dritten Reich, 1994, für Dortmund Anwalt- und Notarverein Dortmund, Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte und Notare während der Zeit des Nationalsozialismus, o. J. [um 1993], für Bochum Bochumer Anwalt- und Notarverein, „Zeit ohne Recht“, 2002, für Hannover Schulze in Brand, Vergangenes heute, 2. Aufl. 2004, S. 215 ff., für Köln Luig, „... weil er nicht arischer Abstammung ist“, 2004, für Preußen Krach, Jüdische Rechtsanwälte in Preußen, 1991 und RuP 1993, 84 ff. 4 Beer, Dr. Horst Berkowitz, 2004 (unter anderem Titel zuerst 1979) sowie Brand, Vergangenes heute (Fn. 3), S. 136 ff., als Selbstzeugnis Güstrow, Tödlicher Alltag: Strafverteidiger im Dritten Reich, 1981. 5 König, Vom Dienst am Recht: Rechtsanwälte als Strafverteidiger im Nationalsozialismus, 1987. 6 Helling, Gleichschaltung und Ausgrenzung: Der Weg der bremischen Anwaltschaft ins Dritte Reich, 1990, Frank, Der Kampf um die freie Advokatur und die Gleichschaltung der Anwaltschaft im Dritten Reich, in: Justiz, Juristen und politische Polizei in Sachsen, 1996, S. 5 ff., Douma, Deutsche Anwälte zwischen Demokratie und Diktatur 1930–1955, 1998, Rüping, AnwBl 2002, 615ff., Majer, Jb. Jur. Zeitgesch. 5 (2003/2004), 1, 8 ff. 7 Kärgel im Vorwort (S. 7) zu Königseder, Recht und nationalsozialistische Herrschaft: Berliner Anwälte 1933–1945, 2001. 8 Bestände des OLG sind ausgewertet von R. Schröder, „... aber im Zivilrecht sind die Richter standhaft geblieben!“, 1988, Bestände der Generalstaatsanwaltschaft von Rüping, Staatsanwaltschaft und Provinzialjustizverwaltung im Dritten Reich, 1990 sowie: Staatsanwälte und Parteigenossen, 1994.
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