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Dezember - Anwaltsblatt

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XXVIII<br />

MN<br />

BÜCHER & INTERNET<br />

9 ibanet.org<br />

Die International Bar Association<br />

IBA stellt sich mit umfangreichen<br />

Informationen vor und unterhält<br />

neben der Präsentation der<br />

Vereinigung weitere Internetseiten,<br />

teils mit Foren, zu juristischen Themen.<br />

Es gibt also nicht nur die üblichen<br />

und zweifellos nützlichen Vereinsnachrichten,<br />

Termine und<br />

Ansprechpartner. So lassen sich<br />

über den Link zum www.globalcompetitionfo<br />

rum.org binnen weniger<br />

Für das <strong>Anwaltsblatt</strong><br />

im Internet:<br />

Rechtsanwältin<br />

Isa von Koeller,<br />

Online-Redakteurin<br />

von Marktplatz-Recht.de.<br />

Klicks die nationalen Wettbewerbsregelungen<br />

von zurzeit 166 Staaten<br />

aufrufen. Und bei www.anti-moneylaundering.org<br />

sind die nationalen<br />

Gesetze und weitere Informationen,<br />

vor allem die Anforderungen an den<br />

Anwalt, zur Geldwäsche nachzulesen.<br />

9 aija.org<br />

Auch die AIJA, die Association<br />

internationale des jeunes avocats,<br />

die sich selbst als einzige globale<br />

Vereinigung von Junganwälten präsentieren,<br />

stellt sich im Internet vor.<br />

Auf Englisch und Französisch gibt<br />

es Informationen zu den zahlreichen<br />

Veranstaltungen, von Seminaren bis<br />

zu den Jahreskongressen. Viele<br />

Links zu nationalen und internationalen<br />

Anwaltsverbänden und internationalen<br />

Organisationen sind auch<br />

aufgelistet.<br />

9 ccbe.org<br />

Die Internetseiten des Council of<br />

the Bars and Law Societies of Europe<br />

(CCBE) sind auf Englisch,<br />

Spanisch oder Französisch abrufbar.<br />

Hier sind die Organisationen nach<br />

Ländern sortiert aufgelistet, die Mitglied<br />

im CCBE sind oder Beobachterstatus<br />

haben, inklusive der Ansprechpartner<br />

und Links zu den<br />

jeweiligen Internetadressen. Auch<br />

die Zusammensetzungen der Komitees<br />

und Arbeitsgruppen werden na-<br />

mentlich genannt. Vor allem werden<br />

die Stellungnahmen und Dokumente<br />

der Ausschüsse veröffentlicht. Das<br />

Arbeitsspektrum auf europäischer<br />

Ebene ist breit – von C wie Company<br />

Law über F wie Free Movement<br />

of Lawyers bis T wie Training<br />

arbeiten die Komitees. Bei den Dokumenten<br />

zur Ausbildung ist eine<br />

interessante Tabelle eingestellt, die<br />

die Dimension des Vorhabens illustriert,<br />

die Juristenausbildung zu vereinheitlichen:<br />

Auf 200 Seiten sind<br />

die bisherigen Ausbildungswege der<br />

Juristen dargestellt, für jeden Mitgliedsstaat<br />

sind Fragen über die<br />

Ausbildung beantwortet, was ein<br />

sehr buntes Bild abgibt. Zum<br />

Download bereit stehen weitere Dokumente,<br />

die von der Startseite aus<br />

zu erreichen sind. So steht der Code<br />

of Conduct, die Berufsregeln der<br />

Rechtsanwälte der Europäischen<br />

Union, zur Verfügung, ausnahmsweise<br />

unter anderem auch in deutscher<br />

Fassung. Außerdem sind die<br />

nationalen Berufsordnungen der<br />

Mitgliedsstaaten zu finden, meist allerdings<br />

nur in der Landessprache.<br />

Auch einige Publikationen und<br />

Pressemitteilungen sind online verfügbar.<br />

Interessant sind auch die<br />

Statistiken der Anzahl der Rechtsanwälte<br />

in den Mitgliedsstaaten und<br />

Informationen zur CCBE Identity<br />

Card.<br />

9 abanet.org<br />

Die American Bar Association<br />

bietet Informationen für verschiedene<br />

Zielgruppen, für Anwälte, Studenten<br />

und für juristische Laien. In<br />

den „Lawyer Resources“ ist das<br />

ABA Journal zu finden, das tagesaktuelle<br />

Beiträge zur Rechtspolitik<br />

liefert. Es wird sogar eine spezielle<br />

Version für Blackberry-Nutzer angeboten.<br />

Eine eigene Rubrik befasst<br />

sich mit „Services for Your Practice“,<br />

in der unter anderem Artikel<br />

zu „Risk Management & Professional<br />

Liability“ eingestellt sind, die<br />

sich mit vielen Aspekten rund um<br />

die Berufshaftpflichtversicherung<br />

beschäftigt, Interessenskonflikte,<br />

Umgang mit E-Mails und Tipps zur<br />

Vermeidung von Haftpflichtfallen.<br />

Grundlegende Einführungen in das<br />

US-amerikanische Rechtssystem<br />

bietet die Rubrik „Fact Books“ in<br />

den „Public Resources“.<br />

AnwBl 12/2005<br />

Grandes plaidoiries & Grands procès<br />

du XV e au XX e siècle. Hrsg.von Nicolas<br />

Corato in Zusammenarbeit mit<br />

der Anwaltskammer Paris, Prat éditions<br />

– Reed Business Information,<br />

Paris 2004, 672 Seiten, 29,90 E, ISBN<br />

285890-814-1.<br />

Dieses Buch über bedeutende französische<br />

Prozesse und Plädoyers des<br />

15. bis 20. Jahrhunderts gibt nicht nur<br />

einen Einblick in die Kunst der Argumentation,<br />

sondern spiegelt zugleich<br />

die Literatur- und politische Geschichte<br />

Frankreichs wieder. Die Herausgeber<br />

haben 34 Gerichtsverfahren<br />

ausgewählt, wobei der Schwerpunkt<br />

auf dem 19. Jahrhundert liegt. Die<br />

Darstellung folgt einem einheitlichen<br />

Schema: In einer kurzen Einführung<br />

werden die historischen Hintergründe<br />

und die Fakten der Prozesse erläutert.<br />

Dann wird die Vita der Verfasser der<br />

Plädoyers skizziert, deren Ausführungen<br />

anschließend im Wortlaut – wenn<br />

auch oft mit Auslassungen – abgedruckt<br />

sind. Die Beiträge enden mit<br />

Auszügen aus dem Urteil oder aus literarischen<br />

Werken, die sich mit den beschriebenen<br />

Ereignissen befassen. Auf<br />

einen wissenschaftlichen Apparat haben<br />

die Herausgeber verzichtet.<br />

Unter anderem werden die Strafverfahren<br />

gegen Flaubert wegen des Romans<br />

„Madame Bovary“ und gegen<br />

Baudelaire wegen seiner Gedichtsammlung<br />

„Die Blumen des Bösen“<br />

geschildert. Beide wurden angeklagt,<br />

mit ihrem Werk gegen die guten Sitten<br />

verstoßen zu haben. Für Flaubert endete<br />

der Prozess mit einem Freispruch,<br />

während Baudelaire zu einer Geldstrafe<br />

verurteilt wurde.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt sind die<br />

politischen Prozesse, wie z. B. gegen<br />

den letzten französischen König Louis<br />

XVI und seine Ehefrau Marte-Antoinette,<br />

die beide in der französischen<br />

Revolution zum Tode verurteilt wurden.<br />

Auch der Prozess gegen den jüdischen<br />

Hauptmann Dreyfus wegen<br />

Hochverrats und der Prozess gegen<br />

seinen Unterstützer Emile Zola wegen<br />

Verunglimpfung der Armee werden<br />

dargestellt.<br />

Das Buch ist hübsch ausgestaltet und<br />

enthält viele Bilder. Es eignet sich daher<br />

bestens als Geschenk, und zwar nicht<br />

nur für Frankreichliebhaber, sondern<br />

auch für (französischsprachige) Juristen,<br />

die sich für Rhetorik interessieren.<br />

Prof. Dr. Joachim Gruber D.E.A.<br />

(Paris I), Zwickau

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