Skriptum Grundlagen der Bewegung - des Schulsports - pro.kphvie.at
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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Bewegung</strong> / <strong>des</strong> <strong>Schulsports</strong><br />
Allgemeine Methodik<br />
sind bis in die Auswahl <strong>der</strong> Unterrichtsverfahren zu verfolgen. Daher bilden die<br />
nachfolgend zu erörternden vier methodischen Verfahren jeweils zwei<br />
Gegens<strong>at</strong>zpaare mit einschließenden , ausschließenden und<br />
geringfügigen Bezügen zueinan<strong>der</strong>.<br />
Das induktive Unterrichtsverfahren stellt die Selbständigkeit und Selbsttätigkeit<br />
<strong>des</strong> Schülers in den Vor<strong>der</strong>grund und nimmt dafür Umwege im Lern<strong>pro</strong>zess<br />
entgegen. Dem selbständigen Erarbeiten <strong>des</strong> Lerninhaltes durch den Lernenden wird<br />
<strong>der</strong> Vorzug gegenüber dem Darbieten durch den Lehrenden gegeben. Die<br />
erzieherischen Wirkungen, die von diesem Unterrichtsverfahren erwartet werden,<br />
sind höher bewertet als die motorischen Lernziele, die im Lern<strong>pro</strong>zess erreicht<br />
werden sollen. Lernen als Prozess wird für wertvoller befunden als das Produkt <strong>des</strong><br />
Lernens.(<strong>pro</strong>zessorientierte vor <strong>pro</strong>duktorientierte Sportdidaktik). Soziale Lernziele<br />
<strong>des</strong> <strong>Schulsports</strong> werden den motorischen gleichgestellt, wenn nicht sogar<br />
vorgezogen. Das induktive Verfahren kann in folgende Teilschritte unterteilt werden:<br />
<strong>Bewegung</strong>saufgabe<br />
⇓<br />
Suchen und Er<strong>pro</strong>ben<br />
⇓<br />
Herausstellen <strong>der</strong> besten Lösung<br />
⇓<br />
Korrektur<br />
⇓<br />
Üben<br />
⇓<br />
Anwenden<br />
Im Mittelpunkt <strong>des</strong> induktiven Verfahrens steht die <strong>Bewegung</strong>saufgabe. Der Lehrer<br />
muss dabei beobachten und beurteilen, ob die Schüler nach sinnvollen Lösungen <strong>der</strong><br />
gestellten Aufgabe suchen, o<strong>der</strong> ob das freie Er<strong>pro</strong>ben und Suchen zur ziellosen,<br />
we<strong>der</strong> soziales noch motorisches Lernen för<strong>der</strong>nden Tummelei abgleitet.<br />
Ein Beispiel soll aufzeigen, auf welche Art und Weise das induktive Verfahren sowohl<br />
dem kre<strong>at</strong>iven als auch dem fertigkeitsorientierten Lernen dienen kann.<br />
Beispiel 1: Es werden vier Gruppen gebildet. Jede Gruppe erhält zwei Medizinbälle,<br />
zwei M<strong>at</strong>ten und eine Langbank. Die Aufgabe lautet: "Jede Gruppe soll<br />
<strong>Bewegung</strong>sfolgen erfinden, bei denen alle drei Geräte verwendet werden müssen.<br />
Ihr habt 10 Minuten Zeit zum Erfinden!" Nach <strong>der</strong> abgelaufenen Zeit darf jede Gruppe<br />
© Susanne & Peter MITMANNSGRUBER 29