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Skriptum Grundlagen der Bewegung - des Schulsports - pro.kphvie.at

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Bewegung</strong> / <strong>des</strong> <strong>Schulsports</strong><br />

Leistung<br />

Leistungsermittlung und –bewertung haben folgende Aufgaben:<br />

• Sie informieren über den <strong>der</strong>zeitigen Leistungsstand <strong>des</strong> Schülers.<br />

• Sie haben eine Anreiz- und Disziplinierungsfunktion.<br />

• Sie sozialisieren und selektieren. D.h. sie sind die Grundlage für persönliche<br />

und berufliche Entwicklung (Bsp. Schulwechsel nach HS)<br />

Es gibt jedoch auch einige Zweifel an <strong>der</strong> Leistungsermittlung und –bewertung:<br />

• Sie sind nur eine formale Angabe zur Einordnung <strong>der</strong> Schüler und verdecken<br />

jegliche differenzierte inhaltliche Aussage über das Leistungsniveau <strong>des</strong><br />

Schülers.<br />

• Motivierende Funktion ist ausschließlich bei guten Zensuren, schlechte<br />

Zensuren wirken frustrierend.<br />

• Sie för<strong>der</strong>n zumeist nur die extrinsische Motiv<strong>at</strong>ion, d.h. die Schüler strengen<br />

sich nur wegen dem Druck von außen an, nicht weil sie selbst lernen wollen.<br />

• Sozialis<strong>at</strong>ion und Selektion ist ungenau. Es ist nicht möglich eine Transparenz<br />

und Übereinstimmung <strong>der</strong> Beurteilungs- und Selektionsverfahren<br />

sicherzustellen.<br />

Bei <strong>der</strong> Leistungsbewertung wird nun das Ergebnis <strong>der</strong> Messung mit einem Wert<br />

versehen. Dabei können drei verschiedene Normen herangezogen werden:<br />

a. Die intersubjektive Norm („Klassen- o<strong>der</strong> Schulnorm“)<br />

Hierbei wird die Lernleistung eines Einzelnen mit <strong>der</strong> Leistung <strong>der</strong> gesamten<br />

Gruppe (Schulklasse, Altersjahrgang) verglichen und mit diesem Hintergrund<br />

bewertet. Sportlehrer sollten die Unterrichtsleistungen <strong>der</strong> Schüler in eine<br />

Reihenfolge bringen.<br />

Man geht dabei von folgendem Muster aus:<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> Schüler ist unausgeglichen. Normalerweise ist die Quote im<br />

mittleren Leistungsbereich am höchsten und nimmt zu den hohen und<br />

geringeren Leistungsbereichen hin ab. Somit ergibt sich für den Lehrer eine<br />

Durchschnittsleistung <strong>der</strong> Klasse und alle Schüler <strong>der</strong>en Leistung nach oben<br />

o<strong>der</strong> unten hin abweicht, werden als besser o<strong>der</strong> schlechter eingestuft.<br />

Die Problem<strong>at</strong>ik dabei ist, dass <strong>der</strong> Durchschnittswert immer vom<br />

Leistungsniveau <strong>der</strong> Klasse abhängt und somit stark variieren kann. Selbst in<br />

Parallelklassen <strong>des</strong> gleichen Jahrgangs kann diese Leistungseinstufung sehr<br />

unterschiedlich ausfallen.<br />

b. Die intrasubjektive Norm (individuelle Steigerung)<br />

Es werden die momentanen Leistungen mit früheren Leistungen verglichen<br />

und somit <strong>der</strong> Lernfortschritt festgestellt. Auf diese Weise können<br />

Leistungssteigerungen <strong>der</strong> Schüler berücksichtigt werden, selbst wenn sie ihre<br />

Rangposition innerhalb <strong>der</strong> Klasse nicht verän<strong>der</strong>t haben. Dieses vom<br />

pädagogischen Anliegen her beson<strong>der</strong>s herausgehobene Kriterium,<br />

berücksichtigt auch körperlich benachteiligte Schüler. Das Problem hierbei ist,<br />

dass es von Seiten <strong>der</strong> Schüler meist keine Anerkennung dieses Kriteriums<br />

gibt, da sie sich immer am Leistungsstand ihrer Mitschüler orientieren.<br />

© Susanne & Peter MITMANNSGRUBER 61

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