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R eise - Brasiliana USP

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einem ausgedehnten Thalgrunde lángs dem Bache Calhao zerstreuten HãUser,<br />

deren Bewohner sich grõsstentheils der Baumwollenzucht widmen.<br />

Von dem nahen Berge, Morro de Agoada Nova, stiegen wir in ein<br />

tiefes Thal hinab, und nach fünf Legoas eines hõchst mühsamen Weges<br />

durch wildes Gestrüpp und Catingawaldung, einen Felsenpfad hinan befanden<br />

wir uns am Ziele unserer Wanderung, in Gupiara oder Calhao,<br />

einigen elenden Strohhütten, wo die Steingrâber wohnen. Man geniesst<br />

von dieser Hõhe einer weiten Aussicht über das waldige Thal des Arassuahy,<br />

in den sich der hier entspringende Ribeirão de Calhao ergiesst.<br />

Die Gebirgsformation ist hier ein grobkõrniger, weisslicher, ungeschichteter<br />

Granit, der wenig weissen Glimmer, aber viel schwarzen, oft in langen<br />

Sâulen krystallisirten Schõrl enthalt. Nicht selten wechselt der Granit<br />

mit einem Gneus von gleichartigen Bestandtheilen- in der Art ab, dass<br />

ihre gleichzeitige Bildung unverkennbar ist. Der Granit geht entweder zu<br />

Tageaus, oder es deckt ihn eine, vier bis zwõlf Fuss mãchtige Schicht eines<br />

grauen oder weissen Gerõlles (Gurgulho), dessen Hauptbestandtheil<br />

Quarz ist. Man findet hier sowohl in den Quellen des Baches Calhao ais<br />

in dem Grus vorzüglich Chrysoberylle, von grünlichweisser, blassochergelber,<br />

citronengelber (Crizolitas) oder von olivengrüner, grasgrüner und<br />

blaugrüner (Agoas marinhas) Farbe, ferner edle Granaten, und weisse<br />

und hellblaue Topase. Diese Steine kommen also darin mit den Diamanten<br />

überein, dass sie niemals in dem ursprünglichen Muttergesteine erscheinen.<br />

Zugleich mit ihnen sind in den Gerõllen des Calhao und in dem<br />

Grus viele Trümmer lydischen Steines und eines durchsichjgen glasartigen<br />

oder milchweissen Quarzes hàufig. Erstere werden, wenn sie abgerundet<br />

sind, wie im Diamantendistricte Bohnen (Feijões) genannt An<br />

einigen Chrysoberyllen glaubten wir Spuren von anhângendem Quarze und<br />

Granit wahrzunehmen, und es hat sowohl deshalb, ais rücksichtlich aller<br />

Localverhâltnisse viel Wahrscheinliches, dass diese schõnen Steine ursprünglich<br />

in Quarzadern des Granits vorkommen. Gleicherw<strong>eise</strong> mõchten die hier<br />

vorfindlichen Granaten vielleicht dem Quarze des Granits oder letzterem<br />

selbst angehõren. Kryslalle des Chrysoberylls (eine sechsseitige doppelte<br />

Pyramide, an beiden Endspitzen abgestumpft) sind, besonders von einiger<br />

Grosse, àusserst selten, um so háufiger schõne und reinausgebildete Dode-

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