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R eise - Brasiliana USP

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fachen Blüthen geschmückt, so herrlich vertheilt sind, dass man zwischen<br />

ihnen wie zwischen künsllichcn Spalicren wandelt. Der Boden sclbsl,<br />

worauf diese nalürlichen Gãrlen grüncn, ist mit wcisscm glanzendcn<br />

Geschütte von elastischem Sandstcinc bedeckt, durch welches hie und<br />

da kleine Quellen hinriescln. Die letzlcn Kuppen des Gebirgsrückens<br />

endlich stehcn, viclfach zerlrümmcrt und zerklüflet, ais P»cste der immer<br />

neuschaffcndcn Zeit, in den sonderbarsten romantischcn, mit einzelnen<br />

Geslrâuchen und Flechten bcwachsenen, Ruincn da. Der R<strong>eise</strong>nde<br />

sieht sich in diesen licblichen Garten überall ,von ncucn Rcizen<br />

angezogen, und verfolgt, immcrhin auf Hohen einherwandclnd, mit Entzücken<br />

die schlãngelnden Wege, welche ihn von einer Naturschõnhcil<br />

zur andern führen. Wendet cr seine Blicke aus der fricdlichen bunten<br />

Umgebung in die Ferne, so sieht er sich ringsum von hohen Felsgebirgen<br />

eingeschlossen, welche, durch die Sonnenstrahlen grell erleuchtet, ein<br />

schimmerndes Licht von ihren weissen Scheiteln zurückwerfen; in wunderbaren<br />

Formen ausgezackl. drohen sie hier nahen Einsturz, oder slreben,<br />

terrasscnfõrmig auf einander gethürmt, gegen den alherisch-blaucn Himmcl,<br />

oder erõffncn sich in tiefe Thalcr und lasscn dunklc Abgründe erblicken,<br />

durch welche sich ein Bergstrom braussend den Weg bahnt. In dieser<br />

herrlichen Umgebung kamen wir, eine Legoa von Milho ferde<br />

nach der ersten Diamantenwàscherei fào, in einem einsamen Gebirgsthalc<br />

am Rio das Pedras gelegen. Es befinden sich hier auf einem<br />

Hügel mehrere Hülten für die Ncgersclavcn, welche aus dem Gcrõlle des<br />

Flusses und aus dem letligen, mit viclen Quarz- und Glimmerschicfcrtrümmern<br />

gemengten Boden, der zu diesem Bchufe regelmàssig abgestochen<br />

wird, die Diamanten auswaschen müssen. Wir konnten an jenem<br />

Tage das Ziel unserer R<strong>eise</strong>, Tejuco, nicht erreichen, und waren gczwungen,<br />

in einer seitwarts gelegenen, ãrmlichen Fazenda, Palmilal,<br />

zu übernachten. Nachdem wir des andern Tages zwei Bcrgrücken überstiegen<br />

hatten, traten wir in das Thal des Diamanten- und Gold-reichen<br />

Rio Jequetinhonha, passirlcn die Brücke über denselben, nàchst welcher<br />

chemals eine sehr ergiebige Diamantenwàscherei bestand, und hatten<br />

endlich die Freude, in dem Arraial de Tejuco anzulangen.

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