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R eise - Brasiliana USP

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83g<br />

Spitze der Provinz stand zur Zeit unserer Anwesenheit S. E. Senhor<br />

PAULO JOZE DA SILVA GAMA, ein würdiger und erfahmerVeteran der portugiesischen<br />

Marine, dessen wohlwollende und gerechte Bemühungen um<br />

den Wohlstand und die Ruhe der ihm anvertrauten Provinz von den M&-<br />

ranhotten dankbar anerkannt wurden. Bei ihm hatten wir das Vergnügen,<br />

den ehemaligen Juiz de Fora von Cachias, Senhor Luiz DE OLIVEI­<br />

RA FIGUEIREDO E ALMEIDA, welcher ais Ouvidor nach Maranhão versetzt<br />

worden war, wieder anzutreffen. Von dem letzteren erhielten wir hier<br />

nachtrãglich noch manche merkwürdige Beitrâge zur Ethnographie der<br />

Indianer von Maranhão, und unter anderem auch Handstücke des natürlichen<br />

Alauns von Campo Major, die ihm für uns aus Piauhy zugesendet<br />

worden waren, und mir Veranlassung geben, noch Einigca üher salzige<br />

Fossüien in den zuletzt durchreisten Provinzen beizubringen (1.).<br />

Die Stadt Maranhão, mit ihren unmittelbaren Dependenzien, zãhlt<br />

nur dreissigtausend Einwohner. Man bemerkt unter diesen verhàltnissmássig<br />

viele unvermischte Abkõmmlinge der Portugiesen und sehr viele<br />

Neger; die Zahl der Indianer und der aus Vermischung mit Indianern erzeugten<br />

Individuen ist geringe. Diejenigen Weissen, in deren Hãnden<br />

sich die Administration, die meisten Handelsgeschàfte und einige Gewerbe<br />

befinden, sind grõsstentheils geborne Portugiesen (Filhos do Reyno).<br />

Ihre Thàtigkeit, ihr Unternehmungsgeist und früherhin auch das System<br />

der Regierung, welches die in Brasilien Gebornen von wichtigeren Staatsãmtern<br />

ausschloss, haben diesem Theile der Bevolkerung ein auffallendes<br />

Uebergewicht über die Brasilianer ertheilt, und jene Spannung herbeigeführt,<br />

durch welche, bald nachdem wir Brasilien verlassen hatten, auf<br />

Veranlassung der politischen Katastrophe in Portugal, auch hier nicht selten<br />

die õflentliche Ruhe gestõrt worden ist. Nichts erscheint natürlieher,<br />

ais diese Gestaltung der Sachen, wenn man die Elemente kennt, die sich<br />

hier gegenübertreten. Der Europàer', bekannt mit der Weit und ihren<br />

màchtigsten moralischen Hebeln, mit einer, wenn auch nicht. gründlichen,<br />

doch auf das Praktische gerichteten Bildung ausgestattet, von unruhiger<br />

Thàtigkeit bewegt, kõmmt hierher, sich aus eigener Kraft ihm angenehmere<br />

Lebensverhâltnisse zu gründen. Der Brasilianer, in der Fülle

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