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R eise - Brasiliana USP

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Villa do Príncipe gehõren. Einzig in der Gcschichtc ist diese Idee der<br />

rsolirung eines Landstriches, in welchem alie bürgcrlichcn Verháltnisse<br />

der Gewinnung eines ausschliesslichen Kroneigcnlhums untergcordnet wurden.<br />

Bei Einführung dieser neuen Ordnung der Dinge mussten sich alie<br />

Einwohner des Districtes nach strenger Prüfung ihrer bürgcrlichcn Verháltnisse<br />

einregistriren Iassen. Wcr kcinc gcnügende Auskunft gebcn<br />

konnte, mussle den District verlassen; kehrtc er dahin zurüek, so sollte er<br />

im erslen Betretungsfalle in eine Geldbusse von fünfzig Octaven Goldes und<br />

in eine sechsmonatliche Haft verfallcn , im zweiten aber auf sechs Jahre<br />

nach Angola verwicsen werden. Spatere Ansiedler mussten gleicherweisc<br />

hinreichende Gründc für ihre Nicderlassung beibringen. Sogar in der<br />

Nachbarschaft des Districtes durfte man sich nur mit Bewilligung des Intendanten<br />

niederlassen, der auch das Recht hatte, eine des Schlcichhandels<br />

verdáchtigc Person nicht in der Comarca do Serro Frio zu dulden.<br />

Die Zahl der Wirthshàuscr, Buden und Kaufláden ward cingeschrankt.<br />

Der Eintritl in den Diamanlcndistricl musste durch eine motivirte Bittschrift<br />

verlangt werden, worauf die Erlheilung der Erlaubniss vom Intendanten<br />

abhing, welcher übrigens den bcwilligten Tcrmin nur einmal vcrlângcrn<br />

durfte. Die Sclaven, die sich im Districte befanden, kamen ebenfalls<br />

unter die strengstc Aufsicht. Kcin Sclavc durfte ohne Nachweisung triftiger<br />

Gründe aufgcnommcn werden; wurde ein nicht vcrzeichneler Sclave<br />

gefunden, so sollte sein Hcrr im ersten Fallc auf drei, im zweiten auf zehn<br />

Jahre nach Angola in die Galeren vcrurthcilt werden. Letzlcre Slrafc<br />

sollle auch den Eigner treffcn, dessen Sclaven im Besilze jener cdlcn<br />

Steine oder nach ihnen arbeitend angctrofTen wurden. In gleichem Geistc<br />

waren die übrigcn Gcsclzc abgcfasst, wodurch POMBAL dem Kõnige den<br />

alleinigen Erwcrb der Diamanten sichern wollte. Mit wenigen Veranderungen<br />

bestanden dieselben noch, ais wir den Diamantendistrict besuchtcn.<br />

Gcneral-Intcndanl des Diamantendistrictes war zur Zeit unseres Aufenthaltcs<br />

in Brasilien, MANOEL FERREIRA DA CÂMARA BETHANCOURT E Sá,<br />

ein geborner Brasilianer, in der Schule des unsterblichcn WERNER^S und<br />

durch achtjãhrigc R<strong>eise</strong>n in Deutschland, Ungarn, Italien, Frankreich<br />

und England gebildet, und den Mineralogcn durch çinige gehaltvolle<br />

Schriftcn bckannt. Er bemühte sich vorzüglich, uns den Aufenthalt an-

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