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R eise - Brasiliana USP

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50O<br />

Erzâhlungcn der Sertanejos von der wüsten Einsamkeit der Chapada de<br />

S. Maria und den Krankheiten im fâo de Paranan waren nicht geeignet,<br />

uns zu dieser R<strong>eise</strong> zu ermuthigen. Doch hõrten wir die trõstliche<br />

Versicherung, dass es uns nirgends an — Wasser fehlen werde, ein<br />

Element, dessen Mangel wir bis jetzt noch gar nicht empfunden, ja das<br />

uns vielmehr in seiner Fülle nachtheilig gewesen war. Aufíallend ist übrigens,<br />

dass die Gebirge auf der linken Seite des Rio de S. Francisco<br />

demselben zahlreichere • und stãrkere Bâche — so der Itabirasava den<br />

Rio da Canna Brava und der Itacarambi den Jacaré — zuführen, ais<br />

die, háufigeren Regen ausgesetzten Berge der rechten Seite; eine Erscheinung,<br />

welche zum Theile durch die auf letzterer beSndlichen Hõhlen<br />

erklârt wird, denn diese dürften die Gewàsser dem Flussthale unterirdisch<br />

zuführen. Wenn wir aber auf unserer Weiterr<strong>eise</strong> keinen Wassermangel<br />

zu befürchten hatten, so waren wir doch durch die bisherigen<br />

Erfahrungen von der Nothwendigkeit belehrt, das salpeterhaltige Trinkwasser<br />

zu verbessern. Dazu verhalf uns die Fürsorge unserer Freunde<br />

in Salgado, indem sie ein Maulthier lediglich mit trockenverzuckerten<br />

Früchten und mit Quittenconserve beluden. Ein anderer Theil unserer Lastthiere<br />

wurde mit türkischem Korne, mit gesalztem Fleische, Speck und<br />

Branntwein beladen, und so ausgerüstet konnten wir hofFcn, auch diese<br />

gefahrvollc R<strong>eise</strong> glücklich zu bestehen.<br />

Die Hitze hatte in Salgado fast von Tage zu Tag zugenommen;<br />

schon um 9 Uhr Morgens stand der Thermomcter auf 18 o oder 19 o R..<br />

und um 2 Uhr nach Mittag auf 22 o bis 23° R. Ein warmer Wind wehte<br />

aus Osten über die Geraes her, manchmal am Morgen oder Mittag von<br />

heftigen Donnerwettern begleitet. Dieser Witterung gemáss war in der<br />

Nahe des Flusses die Vegetation fast erstorben, und schien, in ihrem verbrannten<br />

fahlen Kleide bis zum Eintritte der Regenzeit winterlich zu ruhen.<br />

Um so frõhlicher begrüssten wir daher die grünen Gebüsche von<br />

Combretum, Inga, Pétrea, Coccoloba, Hyptis u. s. f., ais wir a*uf unseren<br />

ersten Tager<strong>eise</strong>n, nach der drei Legoas s. s. - westlich entfernten Fazenda<br />

Sumidouro, in dTe freundlichen engen Thàler traten, welche sich<br />

zwischen den Bergen der Kalkstcinkette erõffnen. Allmàhlig erhebt sich

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