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R eise - Brasiliana USP

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Administrativ-Beamte, so wie ein Ouvidor, der jedoch nicht studirt hat,<br />

Hier garnisonirt der Commandant der beiden Compagnien von Linientrappen,<br />

welche die ganze Besatzung der Provinz ausmachen. Die Gesammt-<br />

Bevõlkerung von Piauhy belief sich damals auf 71,370 Seelen (7.), und<br />

der waffcnfàhigc Theil derselben war in drei Cavallerie- und zwei Infanterie<br />

- Regimenter organisirt. Bei der grossen Entfernung dieses Stãdtchens<br />

von der Küste, (indem die Hauptstadt von Pernambuco, Recife, zweihundert<br />

Legoas in Osten, und die Hauptstadt von Maranhão, 5. Luiz de Maranhão,<br />

einhundert Legoas in Nordnordosten entfemt liegen,) ist es nicht zu<br />

wundern, wenn man hier noch einen geringeren Grad von Bildung, aber<br />

auch mehr von jener Sitteneinfalt, Gutmüthigkeit und Gastfreundschaft findet,<br />

welche einsam liegende Orte so leicht bewahren. Oeiras steht an<br />

Civilisation und Reichthum der filia de Parnahyba nach, die gemãss ihr<br />

rer Lage am Meere und wegen des bedeutenden Handels mit Baumwolle,<br />

Taback, Hâuten, Talg und gesalztem Fleische vor allen Orten der Provinz<br />

mehr und mehr auíblüht. Dazu kommt, dass Oeiras selbst nicht einmal<br />

Stapelort für die Producte des Innern der Provinz seyn kann; indem dieübrigen<br />

Villas: Pernagua, Jerumenha, fallença, Campo-Major, Marvão,<br />

ihre Erzeugnisse entweder unmittelbar an das Meer nach Bahia, Parnahyba<br />

und Maranhão, oder nach der filia de Aldeas Altas bringen,<br />

die, an dem schiffbaren Ilapicurú gelegen, der geeignetste Stapelplatz für<br />

den Handel von Maranhão ist. Die Gegend von Oeiras ist malerisch, und<br />

reich an wechselnden Ansichten zwischen den mannichfaltigen Hügeln und<br />

Bergen von rõthlichem Sandsteine, die bald terrassenfõrmig, bald steil abgerissen,<br />

theils kahl oder mit Wiesen von graugrünen hohen Grâsern des<br />

Agreste bedeckt, theils mit dichten blattreichen Gebüschen und niedrigen<br />

Bàumeh bekleidet, sich aus der Ebene erheben. Dem R<strong>eise</strong>nden dringt<br />

sich die Bemerkung auf, dass die idyllische Natur der Gegend dem einfachen<br />

Charakter der Bewohner entspreche; und er verweilt geme in den<br />

schattigen Gründen, die ausgedehnte Gehege von kleinen Kürbisarten und<br />

Passionsblumen umranken, oder an den frischen Quellen, welche hie und<br />

da aus den Felsen hervorspringen. Auch der mineralische Reichthum dieser<br />

Gegend hátte uns mancherlei interessante Beobachtungen darbieten<br />

kõnnen. So soll es bei der Fazenda real de Caxé y zehn Legoas von

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