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R eise - Brasiliana USP

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05.7<br />

Stecklinge zu nehmen; diese werden nicht so, wie es in den Antillen<br />

gewõhnlich ist, aus dem saftloseren,.noch mit Blàttern besetztenEnde des<br />

Halmes (7eíe), sondem aus der Mitte desselben geschnilten. Die Tiefe,<br />

in welcher man die Stecklinge mit Erde bedeckt, hàngt von der Oertlichkeit<br />

und der Zeit ab; in trocknerem Boden, und wenn die trockne Jahreszeit<br />

nàher bevorsteht, Iegt man sie tiefer. Man pflanzt in Bahia vorzugsw<strong>eise</strong><br />

die kleinere, znerst eingeführte Varietàt, welche, weil sie aus<br />

den portUgiesischen Colonien in Ostindien und Madeira übersiedelt worden<br />

ist, Canna da Terra, Canna creóla genannt wird; gegen die sogenannte<br />

Canna de Cajenna, welche aus der Südsee stammt, und auf den<br />

Antillen Canne de Taiti, oder de Bourbon heisst, ist man auch hier eben<br />

so eingenommen, wie am Rio de S. Francisco, und vorzüglich behaupten<br />

die Zuckerfabrikanten, dass der Zucker aus ihrer Guarapa schwierig darzustellen<br />

sey, und eine bei weitem grõssere Neigung zum Zerfliessen babe,<br />

und daher sich zur Ausfuhr ais Rohzudker weniger eigne. (6.) Uebrigens<br />

hõrt der Fremde in vielen Engenhos Klagen über das grosse Betriebscapital,<br />

Welches zu der Führung einer Zuckerfabrik nõthig sey,. und<br />

über die gerínge Rente, welche es, erst nach zwei bis drei Jahren umgelegt,<br />

abwirft. Die Zunahme der Zuckerproduction in der englischen Gujane, den<br />

kleinen Antillen und in África, wohin sonst Zucker von Bahia versendet<br />

wurde, verringert den Markt und den Werth der hiesigen Zucker. Aus<br />

diesen Gründen haben neuerlich viele Senhores de Engenhos ihre disponiblen<br />

Capitalien in den Handel gegeben; wo sie einen schnelleren Umschwung<br />

erwarten; andere haben sich veranlasst gesehen, den Aufwand<br />

zu beschránken, mit welchem sie von Zeit zu Zeit in der Stadt erschienen.<br />

Kommt aber ein Gast in die Engenhos des Recôncavo, so findet<br />

er überall solide Bequemlichkeit in den ausgedehnten Wohnungen, und<br />

den Ausdruck von Wohlhabenheit in der Lebensw<strong>eise</strong> und in der Zahl<br />

der Dienerschaft. Er darf einer offenen Gastfreundschaft gewiss seyn;<br />

namentlich hatten wir ais Naturforscher uns oft eines recht freundlichen<br />

Empfanges zu erfreuen, da man hie und da durch die naturhistorischen<br />

Bèmühungen des Senhor ANTÔNIO GOMES, eines Correspondenten unseres<br />

gelehrten Landsmannes, des Hrn. Grafen von HOFFMANSEGG, auf den Reichthum<br />

der Gegend aufmerksam gemacht worden war.<br />

H. Theil. 84

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