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R eise - Brasiliana USP

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4Q1<br />

acht Geviertmeilen, ist eine solche Landwirthschaft allerdings mõglich.<br />

Man bauct hier Taback, Bohnen, Mandiocca und Mais.<br />

Am folgenden Tage ritten wir noch einige Legoas auf der Chapada<br />

fort, welche sich allmàlig erhebt, und endlich in S. O. von drei Gebirgsreihen,<br />

einem Theile der Serra das Esmeraldas, begrànzt wird'.<br />

Gegen W. kommcn aus diesen Bergen die drei Quellen- des Rio Fanado<br />

und mehrere andere, welche in den Arassuahy fallcn, gegen O. die<br />

Tributâre des Rio Doce hervor. Der hinterste dieser Gebirgsrücken<br />

zeigte sich uns mit dichter Urwaldung bedeckt, die beiden náheren sind<br />

minder dicht, und grõsstentheils mit einer niedrigeren, jetzt in der dürreen<br />

Jahreszeit blattlosen Catinga-Waldung bewachsen. Ein gewundener<br />

Pfad führte uns endlich an den Fuss jener Gebirge in ein • enges Bachthal<br />

hinab, das hier von steilen dürren Campos, dort von dichten Capoês<br />

eingeschlossen ist, und worin die Hütten des Quartel do Alto dos Boys<br />

zerstreut liegen. Ein Sergeant des Dragonerregimcnts von Minas, welcher<br />

das kleine Detachement zum Schutze gegen die Einbrüche der Botocudos<br />

befehligt, nahm uns in seine àrmliche Behausung auf, âusserte<br />

aber sogleich, dass wir uns nicht weit von den Hütten in den Wald<br />

hincinwagen mõchten, weil erst vor wenigen Tagen ein Soldat unter<br />

seiner Hausthüre von einem Botocuden sey erschossen worden, der sich<br />

unter dem Schutze der Waldung herbeigeschlichen habe. Wir fanden<br />

also dermalen diesen Posten im Kriegsstande gegen jene Anthropophagen,<br />

und durften nicht erwarten, andere Indianer ais die friedlich gesinnten<br />

Macuanis, welche sich hier aufhielten, beobachten zu kõnnen. Dieser<br />

Volksstamm, auch Maconis genannt, ist einer der schwâchsten, welche<br />

die gebirgigen Gegenden auf der Grenze zwischen den Provinzen von<br />

Minas Geraes, Porto Seguro und Bahia innehaben, und hat sich aus Fúrcht<br />

vor seinen mâchtigen Feinden, den Botocudos, mit den Portugiesen so<br />

sehr befreundet, dass er vielleicht in wenigen Jahrzehnten in seiner Eigenthümlichkeit<br />

gânzlich wird verschwunden seyn. Vielleicht zãhlt er jetzt<br />

nicht mehr ais 3oo Kõpfe, deren Mehrzahl sich aus dem Innern gegen<br />

das Meer in der Nâhe von Caravelas gezogen hat, wo aber auch schon<br />

Viele derselben den dort hãufigen kalten Fiebern (Sesoês) unterlegen sind.

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