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R eise - Brasiliana USP

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hiemit, im Thcater angelangt, das unter Zuruf des Publikums feierlich<br />

aufgestellte Bild des Monarchen schmückten. Die Chore führleir hierauf<br />

portugisische, ostindische und Neger-Tánze auf, und zum Intermezzo erschicnen<br />

vier Harlekine, die mit seltsam burleskcn Sprüngen die plumpenBewegungen<br />

der amerikanischen Wilden parodirend, die zahlreichen Zuschauer<br />

belustigten. Weniger bedeutend war das tragi-komische Stück „die wiedererrungene<br />

Braut". Der Vorhang der Scene stellte den Genius Brasiliens<br />

vor, wie er dieHydra derUneinigkeit zuBoden tretend, denEinwohnern einen<br />

Büschel Aehren darreicht. Das Gemàlde war das Werk eines Brasilianers,<br />

der ohne weitere Anleitung so viel Gemüthliches und so richtige<br />

Verháltnisse nebst zweckmàssiger Farbenvertheilung an den Tag gelegt<br />

hat, dass man in einer solchen Anlage mit Vergnügen den Keim schõner<br />

Kunstentwickelung in Brasilien erkennen konnte. Ein nicht minder interessantes<br />

Schauspiel bot die Aufführung von Ritterspielen (Cavalcadas) dar.<br />

Ritter in rothem und blauem Sammt, reich mit Gold geziert, und mit Lanzen<br />

bewaflhet, stellten die kriegerischen Socnen zwischen Christen und<br />

Mauren dar, und erinnerten in diesem Wettkampfe an die schõne<br />

romaneske Ritterzeit Europa^. Ehe diese Kampfspiele begannen, durchkreuzten<br />

sich die christlichen und maurischen Ritter; dann theilten sie sich in zwei<br />

Reihen, und fingen nun an, abwechselnd mit Lanzen, Schwerdtern und<br />

Pistollen auf einander zu sprengen. In einem hierauf folgenden Ringstechèn<br />

wussten sie cinzeln, von der Loge des Intendanten aus, im schnellsten<br />

Laufe nach dem entgegengesetzten Ende der Bahn hin die dort aufgehãngten<br />

Ringe mit grosser Geschicklichkeit abzunehmen. War der Held so glücklich,<br />

den Ring mit der Lanze davon zu tragen, so wàhlte er unter den Zuschauem<br />

eine Dame, sendete einen schwarzen Pagen an sie mit der Bitte<br />

ab, ihr seine Trophàe überbringen zu dürfen, übergab diese, und zog,<br />

die Lanze mit einer Schãrpe oder Bandschleife durch die Hand der Auserkohrnen<br />

geschmückt, unter dem Schall der Musik Iriumphirend durch<br />

die Chore der Ritter. In einem andern Manõvre wurde nach aufgesteckten<br />

Kõrben, welche künstliche Blumen, Früchte oder Thiere des Landes<br />

in sich verbargen, und nach Masken gestochen und geschossen. Ein schõnes<br />

Spiel, welches besonders an die Galanterie der Ritterzeit erinnerte,<br />

war, dass die Ritter aus Wachs bereitete, mit Blumen gefüllte Granatâpfel,

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