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R eise - Brasiliana USP

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(7-) Ich finde es nicht unwichtig zu bemcrken, dáss in heinerGegend Brasüiens so hàufig<br />

von brüllenden Bergen, die ^dadurch ihren Metallreichthúm ankündigten, gesprochen wird, ais<br />

in der Nachbarschaft vou Bemdegô urul Monte Santo. Lady MARIA GRAHAH (Journal of aVoyage<br />

to Brazil, S. i55.) erwàhnt eines konischcn Hiigels, des Morro de Conceição, in der Nahe<br />

des Ortes, auf dem das gediegcne Kupfer von Cachoeira gefunden worden, wo òfters' GeráuscH,<br />

wie von einer Explosion, soll gchòrt werden.<br />

(8.) Der Granit zwischen Villa Nova und Joazeiro, welcher bald kornig, bald faserig im<br />

Bruche erscheint, besteht meistentheils aus vorhérrschendem fleischrothen Feldspathe uiul weissem<br />

Quarze; Glimmer ist wenig oder gar nicht vorhanden, und dagegen durchzicht Pistacit, derb<br />

oder krystallinisch, in háufigen Bandern das Gestein. Kryslalle von Nigrin sind in der kõrnigen<br />

Abânderung nicht selten. Gánge und Lager von grobkornigem Granite in der herrschenden Formation<br />

sind gezièrt mit Krystallen von edlem Schòrl, welche sich durch voflkommene Endflácheu<br />

auszeichnen. Auch der schwárzliche Hornblendescliiefer, der Lager in dem Giieissgranita<br />

büdet, erscheint bisweilen auf den Ablòsungsfláchen mit derbem Pistacite. Ais Gcròllc fanden<br />

sich grosse Stücke von Fibrolith, (Bucholzit, Faserkiesel, Sillimanit), von schònen Festungsachaten,<br />

vou lòcherichtem graulichweissen Chalcedone, und von einem sehr schònen lauchgrühen<br />

grobkòrnigen, oder bandartig violett und grünen feinkòrnigen Quarze, dessen grüne Farbung vou<br />

Eisen hcrrührt.<br />

(9.) Die Carnauva, Corypha cerifera, Arr. (Mart. Palm. t. 49. 5o.).eine der schonsten<br />

Facherpalmen, ist nicht nur wegen ihrer eigenthümlichen Verbreitung in den feuchten Gründen<br />

den Provinzen Pernambuco, Bio Grande do Norte, Piauhy und Ceará merkwürdlg, wo sie<br />

der Landschaft einen ganz besondern, anziehenden Charakter verleiht, sondem vorzüglich auch<br />

wegen des vielfachen Nutzens, den sie darbietet. Aus den Stámmen, welche zu Balken und<br />

I.atten für den Bau von Háusern und Flòssen verwendet werden, kann man, durch Reiben mit<br />

Wasser, em feines Satzmchl bereiten; die noch unreifen Beeren, Von der Grosse der Oliven,<br />

werden durch òfteres Abkochen erweicht, mit Milch gesotten, und so von den Sertanejos gegessen;<br />

wenn sie reif geworden sind, gewàhreu sie dem Viehe . eine beliebte, und hei Missw4phs<br />

anderer Pflanzen oft einzige Nahrung. Die jungen Bmitter sind* mit kleinen weisslichen Schüppcheri<br />

überzogen, die, gelinde erwármt, zú einem wachsartigen Korper zusammenschmelzen,<br />

welcher zu Lichtern eben so wie Bienenwachs verwendet werden kann, mit Salpetersàure.sich<br />

trefflich bleichen lásst, und durch Zusatz von Bienenwachs oder Talg mehr Biegsamkeit und<br />

hòhere Brauchbarkeit erhált Vergl. JVIAN. ARRUDA DA CÂMARA , discurso sobre a. utilidade da instituição<br />

de Jardins, und BRAUDE in PhiL Trans. 1811. S. 261. Es ist rnerkwürdig, dass die<br />

kleinen, den Ausschlagsschuppen anderer Baume vergleichbaren, Schüppchen án den Stàmmen<br />

mancher Palmen grõsstentheils aus einer, dem Bienenwachse ànnlichen, Substanz bestchen. Man<br />

findet sie unter andern an mehreren Cocosarten, und namenflich an der Wachspalme der Andén<br />

(Ceroxylon Andicola, Humb.). Diese Substanz scheint ihrer Natur nach den Weichharzen am<br />

àhnlichsten. Vergl. BOÜSSIKGAULT in Araiales de Chimie. Vol. 29. S. 33o.<br />

II. Theil. 96

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