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R eise - Brasiliana USP

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024<br />

Bahia, in seinem eigenen schônen Hotel in der Vorstadt Barril genannt,<br />

anbot. Diesem edeln, geistreichen Manne, dem Freunde unsers vortrefflichen<br />

DA CÂMARA, für die mannichfaltigen Bew<strong>eise</strong> von Gastfreundschaft zu danken,<br />

womit er uns überhàufte, ist eine Pflicht, deren ich mich entledigen<br />

muss, ehe ich meinen Lesern ein Bild von der zweiten Hauptstadt Brasiliens<br />

entwerfe, welche sie so eben im Geiste mit mir betreten haben.<br />

Anmerhungen zum zweiten Kapitel.<br />

(i.) Die Niederschlagung der in die Luft aufgenommenen Feuchtigkeit an die, durch<br />

ihre Wármestrahlung erkalteten, Korper unter der Form des Thaues durfte in den Tropenlándern<br />

noch manches nicht erklârte Rathsel darbieten. Warum ist sie •/.. B. so hàufig in gewissen Làndern,<br />

wie in Angola und Benguela, wo sie, unter dem Namen Cazimbo bekannt, einem feinen<br />

Regen ahnlich, wahrend der trocknen Monate die einzigeLebensquelle des fast verbrannten Pflanzenreiches,<br />

aber von den gefáhrbchsten Wirkungen auf die Gesundheit der Menschen ist? Warum<br />

wird sie in den heissen Gegenden des mneren Continentes von Brasilien, wie in den Provinzen<br />

Bahia, Goyaz, Pernambuco, Ceará oft Monate lang gánzlich vermisst? Sollte in letzteren<br />

der Ostwind, welcher einen grossen Theil des Jahres fast ununterbrochen weht, einwirken?<br />

Gewiss ist, dass die Sertanejos von einem Umsetzen des Windes auf das Ende jener, ihnen oft<br />

so verderblichen, Trockenheit schbessen, und wenn auch nicht Regen, doch wenigstensThau vom<br />

Nord- oder Südwinde erwarten. Entsprechend dieser Thatsache ist die Erfahrung, dass. innerhalb<br />

der bestandigen Ostwinde auf dem Meere die Regen selten, dagegen ausserhalb derselben mehr<br />

und mehr hàufig sind. Ob die Capacitat der Atmosphare für die Dünste mit der Warme zunehme<br />

oder nicht, und ob daher die Quantitàt der Dünste in der Atmosphare unter gleicher Erkaltung<br />

der Warme ausstrahlenden Korper die Menge des Thaues bedmge oder nicht, dieses alies<br />

ist uns hier gleichgültiger, ais die Frage: warum gewisse Gegenden viel, wenig. oder fast gar<br />

keine Thaubildung zeigen, wahrend ihre Lage und ihr Klima es anders erwarten lassen? So<br />

wird es beim ersten Blicke befremden, dass man in den Làndírn Brasiliens unter dem Aeijuator<br />

nicht nur den stârksten Thau in allen Monaten, sondem auch eine, fast regelmàssige Bevvòlkung<br />

des Himmels nach Mittag beobachtet. Sollte man nicht glauben, dass hier, wo die<br />

starkste Warme eine in gleicher Progression zunehmende Verddnstung veranlasst, die Reduction<br />

der atmosphàrischen Dünste zur Verdichtung bis zum Thaupnncte am seltensten eintreten müsse?<br />

Allein dem ist nicht so, und vielmehr begen die obenerwáhntenGegenden, in welchen die Thaubildung<br />

selten ist, zum Theil weit entfemt von der Lime. Um diese scheinbare Anomalie aufzulbsen,<br />

durfte vielleicht mit Recht erinnert werden, dass in jenen Provinzen von Central-Brasilien<br />

die Atmosphare durch die Statigkeit des Continentalkbrna, d. h. durch den geringeren Unterschied<br />

zwischen Tag- und Nachttemperatur, und durch die von der Erdoberflàche strahlende<br />

Warme in gròsserem Abstanda von der Erde erhitzt wird, dass deshalb diejenigen Dünste, welche<br />

aus der obersten Luftschicht verdiçhtet herabfaBen, in den niedrigeren von Neuem eine Verinderung<br />

in die Dunstform erfahren, und nun entweder ganz unsichtbar in der Atmosphare

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