18.01.2014 Aufrufe

R eise - Brasiliana USP

R eise - Brasiliana USP

R eise - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

029<br />

die Blumenscheide zerreisst mehr oder weniger regclmàssig in àhnliche Fasern. Bisweilen sieht<br />

man von einem Stamme ringsum die'Fasern, in einer Lánge von sechs bis acht Fuss, straff<br />

hcrabhàngen. Diese Theile werden durch Maceration in Wasser oder im feuchten Sande des<br />

Meerúfers, und durch Klopfen und Reiben, wobei das, zwischen ihnen gelagerte, Zellgewebe<br />

zerstbrt wbrd, zubereitet, sortirt, und zu den erwàhnten Gegenstànden vcrarbeitet. Die stàrksten<br />

Fasern, von der Dicke emes Rabenkiels, sind dem Fischbeine àhnlich, und kbnnen auf<br />

gleiche W<strong>eise</strong> verwendet werden. Die Taue der Piaçaba sind besonders wegen ihrer Haltbarkcit<br />

im Wasser berühmt, wodurch, so wie durch grbssere Stàrke, sie selbst vor den Taucn und<br />

Stricken vom Cairo den Vorzug verdienen. Die Arbeiter der Fabriken, welche wir besuchten,<br />

behaupteten, dass die Stàrke der ersteren bei gleicher Dicke die der letzteren um das Doppelte<br />

übertráfe. Von der Piaçaba und von der Andajá, Ndajá oder Pindoba (Attalea compla, Mart.<br />

Palm. t. 41. 75. 97.) kommen auch die Nüsse auf den Markt von Bahia, welche von der Grosse<br />

einer Faust oder eines Gànseeies, áusserst hart, und, im Handel unter dem Namen Coquilhos<br />

bekannt, den europãischen Drechslem zugeführt werden. Tausend Stücke dieser Nüsse<br />

werden in Bahia um zwblf bis sechzéhnbundert Réis verkauft. — Die Indianer der Provinz Bahia<br />

benützen noch viele andere Palmenarten für die Zwccke ihrer einfachen Haushaltung. So dienen<br />

ihnen z. B. die jungen, noch ungetheiltenBlátter der Patipalme (Diplothemium caudescens, Mart.<br />

Palm. t. 70. 77.), die sogenannten Patiobas, zur Bereitung von Kbrben und anderem Flechtwerk,<br />

vorzügbch um darin Mehl und dergleichen aufzubewahren. Ais Gemüse essen sie, sowie<br />

die übrigen Brasilianer, nicht selten den weichen Theil der unentwickelten Blattknospen (Palmito)<br />

von vielen Palmen, besonders von der Jissara (Euterpe edulis, Mart. Palm. t. 32.) und aus<br />

einem Absude der Beeren derselben machen sie ihr Getrànke, Caungy oder Cúo-hy. Die Stachelpalmen<br />

(Astrocaryum Âiri, Mart. Palm. t. 59. A., Acrocomia sclerocarpa, Mart. t. 56. 57-<br />

u. s. w.) liefern in ihrem harten, schwarzen Holze das Materiale zu Bogen, Spindeln u. d. gl.,<br />

und einige andere, (wie Bactris acanüiocarpa, ibid. t. 70. und Astrocaryum vulgare, t. 62. 63.)<br />

den feinen zàhen íucumfaden, welchen Jene sehr geschickt abzuziehen, und zu Schnüren, besonders<br />

9k Angelschnüren, zuzubereiten verstehen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!