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R eise - Brasiliana USP

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zeichnen auch das Verháltniss dieses Landstriches zur mõglichen Cultur 5 nur<br />

nach grossen Anstrengungen wird hier neben der Rindviehzucht, welohe<br />

den wichtigsten Nahrungszweig der Einwohner ausmacht, ein dankbarer<br />

Ackerbau eintreten kõnnen. Ich habe versucht, im Allgemeinen die Beziehungen<br />

zu schildem, in denen hier Boden, Klima und Vegetation unter<br />

einander stehen; durfte ich auch eine Vermuthung über die ersten Ursachen<br />

wagen, welche den gegenwàrtigen Zustand hervorgebracht haben,<br />

so wáre es die, dass das Gebirge seine frühere Bedeckung von Erde<br />

durch mâchtige und weitverbrèitete Ueberspühlung des Oceans verloren<br />

habe. Manche Umstánde scheinen eine solche Annahme zu rechtfertigen:<br />

die allmãlige Absenkung dieses Landstriches gegen das Meer hin, der<br />

regelmássige Verlauf der seichten Abzugsthàler in gleicher Richtung, die<br />

Ausdehnung kahler Felsflâchen, die Abrundung vieler einzelner Granittrümmer,<br />

die bald auf Hohen, bald in Tiefen zerstreut liegen, und vorzüglich<br />

der Kochsalzgehalt in dem Erdreiche der westlicheren Gegenden. Dass<br />

man hier eine von der der Urwàlder auf den Granitgebirgen der Küste so<br />

gànzlich verschiedene Waldvegetation trifft, durfte bei einer solchen Annahme<br />

nicht mehr befremden; sie wáre gewissermassen ais eine secundãre<br />

Pflanzenformation zu betrachten, so wie sie auch in der That weder<br />

an Hõhe und Kraft des Wuchses, noch an Fülle und Eigenthümlichkeit<br />

der Gestalten, jener Vegetation einer früheren Urzeit gleichkommt<br />

S. Antônio das Queimadas, ein keines Arrayal, das in seinem<br />

Kirchsprengel etwa sechshundert Menschen zàhlt, schien neuerlich ganz<br />

vorzugsw<strong>eise</strong> durch die Trockenheit des Klima gelitten zu haben. Man<br />

versicherte uns, dass es in den Pflanzungen mehrerer Einwohner drei<br />

Jahre lang nicht geregnet habe, und diese gezwungen worden seyert, auszuwandern.<br />

Der Mais, welchen wir bisher in den Fazendas vorgefunden<br />

hatten, war hier selbst um enorme Pr<strong>eise</strong> nicht zu erhalten, so dass wir,<br />

glücklich der Dürre entronnen, jetzt dem Hunger cntgegen zu gehen fürchten<br />

mussten. Das Oertchen liegt in einem seichten Thale zwischen den<br />

Vorhergen der Serra de Tiuba. Seine Einwohner, unter denen sich<br />

verhàltnissmàssig viele Portugiesen befinden, haben, neben Viehzucht,<br />

auch den Anbau von Baumwolle versucht. Wir verliessen das Arrayal

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