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R eise - Brasiliana USP

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Rindvieh ist gross und wohl gebaut, ausgezeichnet durch lange, spitzige,<br />

und weit nach aussen abstehende Hõrner und durch die Mannichfaltigkeit<br />

seiner Fârbung. Minder gut sind die Pferde. Sie haben selten mehr<br />

ais mitllere Grosse, schwachen Knochenbau und wenig Ausdauer. Pferde<br />

von schõnem Baue werden mit grosser Sorgfalt zugeritten. Um ihnen<br />

einen starken Passschritt und ein hohes Aufheben der Füsse anzugewõhnen,<br />

legt man breite, scheibenfõrmige Polster oberhalb des Fesselgelenks<br />

an, und lásst ihnen die Hufe sehr lange wachsen. Letzteres geschieht<br />

auch, um die Huf<strong>eise</strong>n zu ersparcn, die allerdings hier und in der<br />

benachbarten Provinz Maranhão, auf den, einen Theil des Jahres hindurch,<br />

grundlos sumpfigen Strassen. nicht so nothwendig sind, ais in Bahia, Minas<br />

und Rio de Janeiro. Selten werden diese Pferde über zwõlf Jahre<br />

alt, theils wegen der Unregelmássigkcit der Fütterung und des starken<br />

W^echsels klimatischer Einflusse, theils wegen übermàssiger Anstrengungen,<br />

die man ihnen, auf R<strong>eise</strong>n, Jagden und bei dem Aufsuchen des<br />

Rindviehes, zumuthet. Eine Krankheit, der sie hier sehr hàufig ausgesetzt<br />

sind, ist eine Erschaffung und Erweiterung des Mastdarms; sie nimmt oft<br />

zu einer schcuslichen Ausdehnung zu, bevor sie das Thier an Brand lõdtet.<br />

Pferde, die an dieser, dem Bicho do Cu am Menschen àhnlichen,<br />

Krankheit leiden, nennt man Cavallos rottos. Das dem Kônige gehôrende<br />

Vieh wird von Jahr zu Jahr an den Meistbietenden verkauft. Der Prcis<br />

wechselt bedeutend; so war er im Jahre 1818 für einen Ochsen = õ/jOoRéis,<br />

im Jahre i8ig = 8400 Réis. Im Jahre 1818 verkaufte die Inspection<br />

von Canindé, die grõsste von allen, eintausend einhundert Stücke, und<br />

im Durchschnitte rendirt sie dem Kõnige acht Contos de Réis (22,233f<br />

Gulden). Die zu ihr gehõrigen Fazendas Castello und Campo Grande<br />

liefern jahrlich zweihundert, Poçoês de baixo, Ilha, und alie übrigen<br />

weniger, námlich siebzig bis hundert, Stücke. Alie drei Inspectionen verkaufen<br />

jahrlich etwa dreitausend Ochsen, die, zu 6000Réis angeschlagen,<br />

nur die Summe von achtzehn Contos de Réis eintragen. Ohne Zweifel<br />

kõnnte diese Summe viel bedeutender seyn, wenn eine geringere Menge<br />

des Rindviehes für die Fazendas selbst verbraucht würde, denn manche<br />

derselben erziehen sieben- bis achthundert, ja in glücklichen Jahren sogar<br />

tausend junge Rinder, aber eine grosse Menge wird für die Unterhaltung<br />

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