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R eise - Brasiliana USP

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neiro gesendet. Das Wasser wird, wie in Rio de Janeiro, von Negersclaven<br />

in kleinen hõlzemen Fássem herumgeführt und feilgeboten; es ist<br />

oft sehr warm und unrein. Die beste Ouelle der Stadt, am Campo de<br />

S. Pedro, ist zu entlegen, um hàufig benützt werden zu kõnnen. Die<br />

Schiffe versorgen sich am Strande zwischen dem Leuchthause von 5. Antônio<br />

und dem Forte de S. Pedro.<br />

An den Wasserplãtzen der Stadt sind oft zahlreiche Haufen von<br />

Sclaven versammelt, und nicht ohne Interesse beobachtet der Menschenfreund<br />

diese unglücklichen Kinder eines entfernten Welttheiles, welche<br />

bestimmt scheinen, mit ihrem Schweisse die Erde des neuen Continentes<br />

zu befruchten. Welch 1 sonderbarer Gang in der Entwickelung des<br />

menschlichen Geschlechtes, dass die Sõhne Europa's und Africa's hier<br />

einen dritten Continent, und damit sich und ihr Vaterland umgestalten<br />

müssen! — Die grõsste Zahl der Negersclaven, welche sonst hierher gebracht<br />

wurden, gehõrten dem Stamme der Ausazes und Schéschés (Giaghis,<br />

Giagues derItaliener undSpanier) an. Sie sind von dunkelschwarzer<br />

Hautfarbe, gross, músculos, krãftig, sehr untemehmend, und haben<br />

früher einige Male gefâhrliche Meutereien angezettelt, ihre Herren getõdtet,<br />

die Engenhos in Asche gelegt, und energische Maassregeln von Seite<br />

der Regierung nothwendig gemacht. Gegenwártig, wo die Sclaven am<br />

Congo- oder Zaireflusse, wegen der Concurrenz spanischer, portugiesischer<br />

und nordamericanischer Sclavenhãndler, seltner und theurer werden,<br />

kommen mehrere derselben von der Rhede von Cabinda, von S. Felipe<br />

de Benguela, und ganz vorzüglich von Mosambique. Durch Vermischung<br />

mehrerer Stamme, die ihre Sprachen gegenseitig nicht verstehen,<br />

kommt man den Gefahren einer Empõrung dieser so zahlreichen Neger<br />

allerdings einigermassen zuvor, jedoch verstehen sich viele, sehr entfemt<br />

von einander wohnende Stamme wenigstens in einzelnenAusdrücken, denn,<br />

merkwürdig genug, 'haben sehr viele africanische Sprachen eine grosse<br />

Aehnlichkeit mit einander, und stehen dadurch in einem aúffallenden Gegensatze<br />

mit den so áusserst isolirten und oft auf wenige Familien beschrànkten<br />

Sprachen der americanischenÜreinwohner. Uebrigens érkennen<br />

sich die verschiedenen Negerstámme, sowohl durch ihre Sprache, Hautfarbe^<br />

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