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R eise - Brasiliana USP

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021<br />

dichten Gebüsche der Manguebàume (Rhizophora Mangle, L.) bedeckt;<br />

weiter aufwàrts ergõtzen sie das Auge durch einen lachenden Wechsel<br />

von Ansichten, gleich jenen am Peruaguacú. Diesen angenehmen Eindrücken<br />

konnten wir uns jedoch nicht lange hingeben, denn da der Wind<br />

plõtzlich nach Nord umsetzte, und die See hoch zu gehen anfing, so<br />

übte die schaukelnde Bewegung alsbald auf unser geschwáchtes Nervensystem<br />

den übelsten Einfluss aus, und wir schátzen uns glücklich,<br />

nach Mittag in der Rhede der Insel Itaparica, bei dem Arrayal<br />

do Santíssimo Sacramento, hàufig filia de Itaparica genannt, einlaufen<br />

zu kõnnen. Der Ort macht, vermõge seiner Bauart und der Beschàftigung<br />

seiner Einwohner auf den R<strong>eise</strong>nden einen àhnlichen Eindruck, wie<br />

die kleinen Flecken an den illyrischen und italienischen Küsten. Es fehlt<br />

ihm nicht an Kauflâden und Vendas, in denen wir mit Vergnügen englisches<br />

Porterbier, Chester-Kàse und jene vortrefllichen Würste (Lingoiças)<br />

und Schinken aus Alemtejo bemerkten, welche gegenwártig einen<br />

nicht unbetràchtlichen portugicsischen Einfuhrartikel ausmachen. An der<br />

Rhede stehen mehrere Thransiedereien, und zahlreiche Schãdel und Rippen<br />

von Wallfischen, welche die Luft mit einem unertrãglichen Gestanke<br />

verpesten, bew<strong>eise</strong>n, dass auch jetzt noch die Bemühungen der brasilianischen<br />

W^allfischfanger an diesen Küsten nicht vergeblich sind. Von<br />

dem Ttabo de S. Roque bis an den Rio de Ia Plata erscheinen Wallfische<br />

(und zwar Balaena Mysticetus und Physalus, L.) in bedeutender<br />

Menge, und diè brasilianischen Wallfischfánger bringen sie in den Monaten<br />

Juni bis August auf, und versieden den Thran in den Thransiedereien<br />

und Niederlagen (Armações) zu Bahia (wo sich die Thransiedereien<br />

an der Barra, zwischen dem Meere und der Capella de S. Bento<br />

befinden), zu Itaparica, Rio de Janeiro, Britioga bei Santos, auf<br />

der Ilha de S. Catharina und am Rio Grande do Sul. Diese Fischer<br />

befahren jedoch die nõrdlichen Theile von Brasiliens Küsten keineswegs<br />

mit grossen Schiffen, gleich denen der nordischcn Wallfischfánger oder<br />

einzelner nordamerikanischer Unternehmer, welche bisweilen hierher kommen,<br />

sondem sie gehen nur in Bõten auf geringe Entfemung, und oft<br />

nur dann ins Meer, wenn sie vom Lande aus den Wallfisch gesehen<br />

haben. Obgleich diese Art den Wallfischfang zu betreiben, geringere

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