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R eise - Brasiliana USP

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gleich guter Hoffnungen voll, eine ahnliche Schilderung von den Schwierigkeiten<br />

einer Ansiedlung in diesen Wàldern machen. Der Erstere beabsichtigte,<br />

die Asche der verbrannten Stamme in seinen Pflanzungen für<br />

Pottasche zu verwcnden, und glaubte beobachtet zu haben, dass die Asche<br />

der hiesigen Baume verhàltnissmássig weit mehr Kali besitze; der Letztere<br />

baut vorzüglich Kaffe. Alie hatten viel von kalten Fiebern zu leiden<br />

gehabt, und glaubten mit Recht, nur dann ihre neuen Wohnplàtze frei<br />

von den Einflüssen der schádlichen Ausdünstungen der Wálder, wenn<br />

diese durch háufige Niederlassung in der Nãhe gelichtet worden wãren.<br />

Doch wurde, so viel wir hõren, bis jetzt dieser Wunsch nicht erreicht,<br />

und nachdem eine Gesellschaft von Deutschen, besonders Frankfurter Colonisten,<br />

sich unter Anführung des, leider zu früh verstorbenen, Hrn. FREY-<br />

REISS, am Pão Mucuri in der Provinz Porto Seguro niedergelassen hat,<br />

wurde Hr. W^YLL veranlasst, sich dahin überzusiedeln; Hr. SCHMID hatte<br />

aber seine Unternehmung schon früher aufgegeben, und war nach Europa<br />

zurückgekehrt.<br />

Die bcrgige" Waldgegend von Almada war früher von den Guerens,<br />

einem Stamme der Botocudos, bewohnt gewesen, welche man,<br />

obschon in geringer Anzahl, vermocht hatte, diesen Punct statt der Wálder<br />

am Rio de Contas einzunchmen. Auch einige Ueberreste der Tupiniquins<br />

waren von den Jesuiten hierher versetzt worden; allein diesè<br />

Niederlassung war bereits schon seit lángerer Zeit wieder in Verfall gerathen,<br />

und hõrte gánzlich auf, ais i. J. 1815 eine Strasse von Ilheos<br />

nach dem Rio Pardo angelegt, und die übrige Bevolkerung nach der an<br />

derselben neuerrichteten filia de S. Pedro de Alcântara übersiedelt<br />

ward. Se. D. Prinz MAXIMILIAN VON NEUWIED, welcher zwei Jahre früher<br />

die einsamen Pflanzer in Almada besucht, und sie mit der innigsten Verehrung<br />

seines liebenswürdigen Charaktcrs und mit Bewunderung seiner<br />

aufopfernden Liebe für die Naturgeschichte eríüllt hatte, war nochAugenzeuge<br />

von dem Reste jener Guerens gewesen*); seitdem war aber auch<br />

der alte Indianer MANOEL gestorben, und nur einige civilisirte Indianer,<br />

*) S. dessen R<strong>eise</strong> nach Brasilien. 4to. II. S. 97.<br />

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