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EINDRUCK DER KATASTROPHE AUF DAS JÜDISCHE VOLK 105
dass die Lemberger jüdische Bevölkerung und Presse während
der Zeit der Kämpfe vollständige Neutralität gewahrt und keinen
Anlass zur Entrüstung gegeben habe, Der Pogrom sei wohl vorbereitet
und organisiert gewesen.
Herr Landau schloss die Versammlung, indem er die Versammelten
aufforderte aus Solidarität mit dem jüdischen Volke
zum Zeichen der Trauer und des Protestes am nächsten Tage
die Läden zu schliessen und die Kinder nicht in die Schule zu
schicken. Dieser Antrag wurde per Akklamation angenommen.
(Entnommen der jüdischen Presse Warschaus.)
Die letzte Warnung der Assimilanten.
Dr. Tobias Aschkenase, dessen Artikel wir oben wiedergegeben
haben (Seite 69), richtete Anfang Januar einen offenen
Brief an den General Rozwadowski, worin es unter anderem
heisst:
„In Lemberg werden die Juden von der polnischen Berölkerung
wieder drangsaliert und in schlimmster Weise behandelt.
In der Stadt kommen nach wie vor Räubereien und Misshandlungen
von Juden vor. Das Versprechen der polnischen Behörden,
Ordnung zu halten und die Juden gegen Exzesse zu schüUen,
wurde gebrochen. Ich warne die politischen Behörden zum
letzten Male. Falls der grausamen Judenhetze kein Einhalt geboten
werden sollte, werden alle Juden, die sich bis jetzt für
Polen hielten, der polnischen Gesellschaft demonstrativ den Rücken
wenden und sämtliche Ämter niederlegen. Sie werden auch
in die Welt einen mächtigen Protest hinausschreien. Das Mass
ist bald voll."
(„Wiener Jüdische Zeitung", vom 10. Januar.)
Eine Unentbehrliche Aufklärung.
Von Ii. S. Hirschhorn.
(In einem im Warschauer „Glos Zydowski" Yerttffentlichten Artikel
unter obiger Überschrift widerlegt der angesehene polnisch-jüdische Politiker
Hirschhorn die Behauptungen von Witold Jodko, das» die Pogrome von ddi
Reaktion zu dem Zweck« heryorgerufen werden, um die Arbeiter und Bauern
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