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24 DIE VORBOTEN DER POGROME<br />

kerung mosaischer Konfession gegen die polnischen Truppen zugunsten der<br />

Kasse der polnischen Truppen.<br />

Die Kaution hat spätestens bis zum 21. d. M., 2 Uhr Mittag, erlegt zu<br />

sein.<br />

Sollte in der angegebenen Zeit die Kaution nicht erlegt sein, dann<br />

werde ich meine Militärabteilungen beauftragen, der jüdischen Bevölkerung<br />

den Betrag in der Höhe von 3 Millionen Kronen abzunehmen.<br />

Przemyśl, am 17. November 1918.<br />

TO KARZE WSK1 m. p.<br />

Oberstleutnant und Kreiskommandant."<br />

Eine photographische Abbildung dieses Dokumentes veröffentlichte<br />

das Fressbüro des Jüdischen Nationalrates in Wien<br />

und knüpfte daran folgende Bemerkung: ,<br />

„Die Behauptung von der Anteilnahme der Juden an den Kämpfen auf<br />

ruthenischer Seite wird schon dadurch widerlegt, dass der Polnische Nationalrat<br />

in Przemyśl unmittelbar vor der Affichierung der obigen Pogromandrohung<br />

in einer gleichfalls <strong>pl</strong>akatierten Proklamation das neutrale Verhalten<br />

der Juden anerkannt hat."<br />

Die jüdische Bevölkerung, die die Entrichtung der geforderten<br />

Kontribution (es handelte sich ja tatsächlich nicht um<br />

eine „Kaution", sondern um eine Kontribution) schon aus dem<br />

Grunde verweigern musste, weil sie einerseits einem Schuldbekenntnis<br />

gliche und andererseits den Ukrainern gegenüber ein<br />

Neutralitätsbruch wäre, schwebte in grösster Gefahr. Das polnische<br />

Kommando traf Anstalten, seine Drohung wahrzumachen<br />

und die Truppen auf die Juden loszulassen. Die Katastrophe<br />

wurde von den Juden durch die auf Drängen des Jüdischen<br />

Volksrates erfolgte energische Intervention des Polnischen Nationalrates<br />

in Przemyśl und nach einer erpressten demütigenden<br />

Erklärung der jüdischen Vorsteher abgewendet<br />

Noch brutaler war die Sprache eines an die Juden von<br />

Ustrzyki dolno erlassenen Befehls.<br />

Die sozialdemokratische Wiener „Arbeiterzeitung", die zu<br />

den polenfreundlichsten Blättern Österreichs gehört, schrieb am<br />

1. Dezember:<br />

„Zwei polnische Dokumente werden uns in beglaubigter Abschrift<br />

zur Verfügung gestellt, die wir in Übersetzung veröffentlichen<br />

:<br />

<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>

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