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DIE STELLUNG DER POLNISCHEN GESELLSCHAFT<br />
wollen als Gleiche mit Gleichen, als Freie mit Freien einherschreiten!"<br />
(Der „Robotnik", in dem der Artikel erschienen ist, begleitet ihn mit<br />
der Bemerkung, dass Herr Babianski den Artikel der Redaktion des „Kurjer<br />
Warszawski" eingesendet, die den Abdruck verweigert habe.)<br />
Heuchlerische<br />
Protestkundgebungen.<br />
Sollen wir noch zu den Äusserungen des polnischen Volksgewissens<br />
die Protestresolutionen des Lemberger und Krakauer<br />
Gemeinderates zählen? Was hat der Krakauer Gemeinderat zur<br />
Verhinderung von Pogromen in der nächsten Umgebung der<br />
Stadt getan? In seiner Resolution „brandmarkt er in schärfster<br />
Weise die Unruhen, die zumeist gegen die jüdische Bevölkerung<br />
gerichtet waren" und nennt sie „Banditenausschreitungen", wo<br />
durch die Aufmerksamkeit von- den eigentlichen Schuldigen abgelenkt<br />
werden soll. Die Herren vom Lemberger Gemeinderat<br />
hatten die Ereignisse untätig herankommen sehen, sie waren<br />
müssige Zuschauer des 48-stündigen Plünderns und Mordbrennens.<br />
Kann ein nachträglicher Protest etwas anderes bezwecken,<br />
als die Schuld ihres Gewährenlassens zu verhüllen? Ihr Protest<br />
ist nichts als ein Ereugnis der Heuchelei und des bösen Gewis<br />
sens. Am 25. November wurde eine Protestresolution angenommen,<br />
die den Eindruck erwecken musste, dass die polnische<br />
Gesellschaft mit den „an der jüdischen Bevölkerung verübten<br />
Greueln", nichts zu schaffen habe. Der Assimilantenführer Aschkenase<br />
und der polnische Sozialist Olanski verlangten darauf<br />
eine klare Stellungnahme und eine ehrliche Verdammung der<br />
Schuldigen. Die Anträge von Achkenase wurden einer Kommission<br />
überwiesen. In der Sitzung vom 6. Dezember brachte<br />
die Kommission einen Antrag ein, in dem darauf hingewiesen<br />
wird, dass der Gemeinderat bereits seinen Protest ausgedrückt<br />
habe, aber „angesichts des von so angesehener Seite gestellten<br />
Antrages", heisst es dann weiter, wolle der Gemeinderat „es<br />
nicht versäumen, zum wiederholten Male seinen tiefsten Schmerz<br />
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