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ECHO DER FOOROME IN DER GESITTETEN WELT<br />
ben eine Glorie um ihr Märtyrertum und um das Vaterland, um<br />
die sechsmal durchbohrte unglückliche Mutter, die mit Ketten<br />
an den Händen und einer Krone auf der Stirne im Sarge liegt.<br />
Diese Vergangenheit kann nicht vergessen werden. Wer selbst<br />
gelitten hat, muss es beinahe körperlich fühlen, wenn Menschen,<br />
die nichts getan haben, die friedlich und schuldlos ihren Geschäften<br />
nachgegangen sind, in die Flammen gestossen und von<br />
Bajonetten durchbohrt werden. So tief kann das Menschentum<br />
noch nicht gesunken sein, dass solche Ausartungen nicht Züchtigung<br />
fänden und nicht eine Stimme sich erhöbe, welche die<br />
Mordbrenner aus der Gemeinschaft der Zivilisierten weist und<br />
sie der Strafe entgegenführt, die sie verdienen. So erschlafft,<br />
so abgestumpft, kann die Welt noch nicht sein, dass sie <strong>pl</strong>ötzlich<br />
gleichgültig wäre gegen V<strong>org</strong>änge, die in Russland und Rumänien,<br />
in Armenien und Bulgarien allgemeinen Anteil erweck<br />
ten."<br />
Solche Äusserungen können nicht die Eingebung einer gehässigen<br />
Gesinnung sein.<br />
^<br />
Die „Neue Freie Presse" hat sich als falscher Prophet erwiesen.<br />
Wie die Polen die Mordbrenner abgeschüttelt haben,<br />
haben wir ja gesehen.<br />
Umso überzeugender ist aber das Zeugnis des grossen Wiener<br />
Blattes.<br />
Das „Berliner Tageblatt" pflegte immer dem polenfeindlichen<br />
Kurs der früheren deutschen Regierung entschieden entgegen<br />
zu treten. Dass dieses Blatt fähig wäre, sich zu einer<br />
reaktionären Intrige gegen das neue Polen herzugeben, wird kein<br />
Zurechnungsfähiger glauben<br />
Unter der Uberschrift „Der Hilferuf an die Entente" schreibt<br />
das „Berliner Tageblatt" vom 28.-November:<br />
„Die ganze gesittete Welt hat den Tag des Waffenstillstandes<br />
mit tiefer Freude als das Ende des Völkermordes begrüsst,<br />
aber es scheint, dass unser Aufatmen voreilig war. Das<br />
Morden hat seine Fortsetzung in einer wilden ruchlosen Niedermetzelung<br />
der Juden gefunden, in Pogromen von nie dagewesener<br />
Grausamit. die an allen Ecken und Enden des neuen grosspolnischen<br />
Reiches von den Polen veranstaltet werden. In Lemberg,<br />
in Warschau, in Przemyśl, in Kielce, in Hunderten von<br />
Städten und Dörfern werden Läden und Wohnungen ge<strong>pl</strong>ündert.,<br />
Häuser, ja ganze Ghettos angezündet, Tausende von Juden je<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>