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1 26 ECHO DER FOOROME IN DER GESITTETEN WELT<br />
wisse er nicht, er wisse nicht einmal, ob Holland zur Konferenz<br />
eingeladen werden wird.<br />
Van Kol erklärte, dass ihn die Antwort des Ministers nicht<br />
zufriedenstelle. Der Umstand, dass keine offiziellen Beziehungen<br />
zwischen Holland und Polen bestehen, dürfe Holland von einem<br />
Eingreifen nicht zurückhalten. Dürfe es zweierlei Moral geben?<br />
Dürfen andere Gesetze von Ehre und Sittlichkeit für den Staatsmann<br />
gelten? Der Minister spreche von Vorsicht. In einem<br />
anderen Fall, wo es weniger angebracht war, hat er mehr Mut<br />
gezeigt. Er duldet in unserem Lande eine gewisse Person, die<br />
von vielen Tausenden als einer der grössten Verbrecher der<br />
Welt betrachtet wird, was viele als eine für Holland sehr gefährliche<br />
Handlung betrachten, und da handelt es sich bloss um<br />
eine Person, während wir hier ohne befürchten zu müssen, uns<br />
mit irgend einer Macht in Gegensetz zu bringen, davor zurückscheuen,<br />
durch unser Eingreifen vielen Menschen das Leben<br />
zu retten. Ich bedauere, dass unser Minister nicht* mehr moralischen<br />
Mut besitzt und untätig den Greueln zusehen will. Es<br />
bleibt ein trauriges Zeugnis der Zeit, dass wir heute von einem<br />
Minister eines unabhängigen Staates hören müssen, dass er<br />
selbst in diesem Augenblick, im 20. Jahrhundert, nicht einmal<br />
den Mut hat, ein kräftiges Wort zu sprechen, eine edle Tat im<br />
Dienste des Rechtes und der Menschlichkeit zu verrichten.<br />
Senator van Embden ergriff nach van Kol das Wort und<br />
führte aus : „Es ist mir peinlich, dass man hier gegen so unmenschliche<br />
Greueltaten eine so kühle, reservierte und gleichgültige<br />
Haltung einnimmt, dass man offenbar hier nicht begreift,<br />
dass im Augenblicke die Menschheit danach strebt, eine neue<br />
glücklichere Periode mit mehr moralischem Zusammenhang der<br />
Staaten zu 'beginnen. Begreift man das Wesen unserer Zeit so<br />
wenig,' dass man nicht begreift, dass auch unser Land sich zur<br />
glücklicheren Zeit den Weg ebnen kann, wenn es seine Pflichten<br />
gegenüber anderen Völkern fühlt und erfüllt. ist denn die<br />
Forderung des Herrn van Kol wirklich so unbescheiden und so<br />
unvorsichtig, dass sie hier nicht geäussert werden darf ? Greuel<br />
welche die Menschheit und ihre Moral beleidigen, sind niemals,<br />
und heute sicherlich nicht, die inneren Angelegenheiten der be<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>