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32 DER POLNISCHE FOOROMORKAN<br />
denzstadt Warschau herv<strong>org</strong>egangen ist, erhebt entschieden Protest gegen<br />
die unehrenhafte und in den Folgen unabsehbare Agitation.<br />
Wir steilen fest, was schon mehrfach von allen jüdischen Organisationen<br />
ausgesprochen worden ist, dass die jüdische Bevölkerung sich mit<br />
dem gansen polnischen Volke in den Bestrebungen, ein unabhängiges und<br />
unteilbares Polen zu errichten, solidarisch erklärt.<br />
Das Komitee protestiert gegen die Vergewaltigungen, die an den jüdischen<br />
Bürgern verübt wurden, und wendet sich mit einem Apell an das<br />
polnische Volk, dass es dieser Ungerechtigkeit, die den jüdischen Bürgern<br />
zugefügt wird, ein Ende bereitet und ihnen die Sicherheit gewährleistet.<br />
Das Sicherheitskomitee<br />
der judischen Bevölkerung"<br />
Warschau, den 11. November 1918.<br />
BRZESKO.<br />
Protokoll, aufgenommen im Büro des Jüdischen<br />
Nationalrates mit Herrn Meier Hofstätter, Knl<br />
tuspräsidenten und Gemeinderat in Brzesko.<br />
Wien, den 15. November, 1918.<br />
Als sich in dem Städtchen die Kunde von den Judenpogromen in<br />
Westgalizien verbreitet hatte, verlangte Gewährsmann in einer Sitzung det<<br />
Gemeinderates die Schaffung einer Bürgermiliz zwecks. Aufrechterhaltung<br />
der Ruhe und Ordnung am Ort. Schon während dieser Sitzung zeigten die<br />
Polen wenig Neigung, die Juden zu diesem Dienst zuzulassen, gaben aber<br />
endlich nach. Einzelne Polen drohten öfters, die Zeit der Abrechnung mit den<br />
Juden sei gekommen. Bauern aus dem Dorfe Jadowniki, die schon vor dem<br />
Kriege ihr Räuberunwesen trieben, traten mit den Legionären und der<br />
städtischen Bevölkerung in Fühlung. Daraufhin verlangte eine Abordnung der<br />
Juden aus Brzesko in Krakau eiae Schutzmannschaft, und als diese anlangte,<br />
waren schon in allen polnischen Fenstern Heiligenbilder aufgestellt.<br />
Die Abteilung der Krakauer jüdischen Selbstwehr versuchte den Zugang<br />
aus dem Dorfe Jadowniki zur Stadt durch eine Patrouille abzusperren, welche<br />
Massnahme die Bauern mit einer regelrechten Schiesserei beantwor<br />
teten. Hierbei wurde ein Soldat namens Brandstätter schwer verletzt. Am<br />
nächsten Tage, Dienstag den 12. November, überrumpelten starke Bauernbanden<br />
die jüdische Selbstwehr, entwaffneten dieselbe, erpressten bei dem<br />
Bezirkskommandanten Hauptmann Dr. Zyga die gesamte Munition, vereinigten<br />
sich mit den Legionären und Städtern und begannen zu <strong>pl</strong>ündern. Sie<br />
erbrachen sukzessive sämtliche jüdischen Geschäfte und <strong>pl</strong>ünderten sie voll<br />
ständig aus. Während dieser V<strong>org</strong>änge wurde am ganzen Ring<strong>pl</strong>atz heftig<br />
geschossen, um die Juden vom Schau<strong>pl</strong>ats dieser V<strong>org</strong>änge fernzuhalten.<br />
Hierbei wurde ein Korporal Wolf erschossen. Dem Kauf<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>