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90 DIE STELL UNO DER POLNISCHEN OESELLSCHAFT
Personen in Untersuchungshaft), Strzyzow, Skawin, Lichki, Saklitschin,
Tytschin, Jaworzno, Radomyśl Wielki, Sucha (einige
Verhaftete), Rzezchow, Kalwarya und Andrychów. ach den
von den genannten Ortschaften eingelaufenen Berichten waren
die Behörden ausserstande, den Unruhen entgegenzutreten, da
sie über keine Wehrkraft verfügten und da die aus fremden Elementen
(Böhmen, Ruthenen und Deutschen) bestehende Miliz nach
Ubergang der Verwaltung in die Hände der polnischen Regierung
sofort sieh aufgelöst hatte. An den Kravallen beteiligten sieh
Banden von Deserteuren, die auf die Nachricht hin, dass die Polen
die Verwaltung überwarten haben, ihre Verstecke verliessen und
mit Hilfe von im Kriege demoralisierten Jünglingen einen Raubzug
gegen fremdes Eigentum unternahmen.
(„Nowy Dziennik", 7. Januar.)
Der Posener „Postęp":
Pogrome in Lemberg haben die Juden veran-
,,Die
staltet."
In einer Einleitung zum „Bericht" der Polnischen Liquidationskommission
schreibt der „Postep" in Posen:
„Die Einzelheiten über die jüdischen Pogrome in Galizien,
um derentwillen die jüdisch-nationalistische Presse solchen Alarm
geschlagen hat, beginnen sich allmählich aufzuklären. Wir glauben,
dass die Aufdeckung der eigentlichen Ursachen und Urheber
den Initiatoren der anti-polnischen Hetze weniger ange
nehm sein dürfte, besonders wenn die Welt erfährt, dass die
Pogrome in Lemberg Juden veranstaltet haben-"
Die schüchterne Stimme des polnischen Volksgewissens.
Nur ganz vereinzelte polnische Stimmen des Abscheus gegen
die an der jüdischen Bevölkerung begangenen Verbrechen
und der Empörung über die Schändung des polnischen Namens
haben sich bisher Gehör zu verschaffen versucht, diese Stimmen
sind jedoch im Getöse des Lagers der Mitschuldigen völlig unhttp://rcin.org.pl