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94 DIE STELL UNO DER POLNISCHEN OESELLSCHAFT<br />

werden kommen, wie in das Land Wilder, werden uns ihren<br />

Willen auferlegen und die Gewalt in Polen nach ihrem Gefallen<br />

verteilen.<br />

Sie werden Fremde verstreuen, werden — angesichts unserer<br />

Ohnmacht — den begonnenen Bau zerstören, unseren Willen<br />

schänden, und wiederum werden wir unter dem Joche sein.<br />

Es wird in der Verwirrung unser Traum und unser Glück<br />

untergehen, unser Stolz und unsere Hoffnung — das freie Polen<br />

des Volkes.<br />

Ich spreche diese Worte im Namen der Wahrheit aus, zur<br />

Verteidigung der Ehre des polnischen Gewissens. Zur Ermahnung<br />

der Massen, die vom Wahnsinn ergriffen und getragen zu<br />

werden beginnen. Zur Erweckung der Wachsamkeit unserer Intelligenz,<br />

welche der beunruhigenden Nervosität unterliegt.<br />

Ich stelle die allgemeine, die grösste Aufgabe: die Notwendigkeit<br />

der Erfassung der Wahrheit in einem Volke, welches um<br />

seine Kultur, um sein Glück kämpft. Und mein Ausgangspunkt<br />

ist: die Forderung der Aufklärung der Lemberger Vorfälle, vor<br />

deren Ungeheuerlichkeit die Seele sich in schaurigem Entsetzen<br />

aufbäumt.<br />

Ich spreche meine Ansicht über die jüdische Frage nicht<br />

aus. Gleichgültig, wie sie ist. Sie würde vielen Juden und vielen<br />

Polen nicht gefallen.<br />

Mein Problem ist rein polnisch, zu tiefinnerst mein und nur<br />

mein.<br />

Ich stelle es allen gutgesinnten Polen, allen ehrlichen<br />

Menschen, die eine gewaltige Mehrheit in jeder Partei ausmachen.<br />

(I m Warschauer sozialistischen ..Robotnik" vom 6. Dezember.)<br />

Unter dem Eindruck einer jüdischen Trauerversammlung<br />

in Warschau, der er gemeinsam mit einigen Polen beigewohnt<br />

hatte, schrieb<br />

General Alexander Babianski:<br />

„...Man sprach nicht vom Orte des Pogroms, nicht von seinen<br />

Begleitumständen, aber Augen und vom Schmerz ergriffene<br />

Antlitze kehrten sich uns zu und wir empfanden mit ihnen die<br />

ganze Grösse der Verantwortung, welche auf uns lastet.<br />

„Und als der Redner hervorhob, dass dieses Unglück in der<br />

Gesellschaft weder einen Protest noch Entrüstung ausgelöst habe,<br />

ja dass es gänzlich totgeschwiegen blieb, da errötete unser Antlitz<br />

vor Scham. In der Tat, zwei Wochen sind seither vergan<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>

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