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x LEMBERG » 57<br />

Grunde gerichtet, 80 jüdische Häuser sind zerstört. Bisher wurden<br />

600 Tote, 40 verkohlte Leichen gezählt. Die Plünderung<br />

dauerte ununterbrochen von Freitag früh bis Sonntag mittags,<br />

nachdem die Ruthenen bereits Donnerstag früh aus Lemberg abmarschiert<br />

waren. Die Legionäre erklärten offen und ungescheut,<br />

dass bereits vor dem Einmarsch die Erlaubnis zu 48-stündiger<br />

Plünderung erteilt worden war. Jedenfalls ist erst nach Ablauf<br />

dieser 48-stündigen Frist das Standrecht proklamiert worden.<br />

Jüdische Deputationen sprachen bereits Freitag früh beim polnischen<br />

Vorsitzenden Dr Adam und beim Stadtpräsidenten Dr.<br />

Steslowitz vor, ihre Bemühungen blieben jedoch ohne jedes<br />

Ergebnis. Während des Brandes der jüdischen Häuser wurde<br />

die Wasserleitung gesperrt, so dass es unmöglich war, den Brand<br />

zu löschen. Drei Synagogen sind verbrannt. Die jüdische Bevölkerung<br />

Lembergs ruft verzweifelt um Hilfe."<br />

In Dr. „Blochs Österreichischer Wochenschrift" No. 48<br />

(1918) konstatiert Spectator :<br />

„1. Polnische Legionäre, die während der dreitägigen Waffenruhe<br />

die Demarkationslinie besetzt hielten, äusserten sich zu<br />

den umstehenden Juden ungefähr wie folgt: „Wir werden unsere<br />

Linien in den nächsten Tagen bis in die Judengassen vorschieben<br />

und dann mit euch kurzen Prozess machen."<br />

2. Polnische Soldaten, die nach Abzug der Ukrainer in den<br />

jüdischen Gassen erschienen, beriefen sich auf die ihnen von<br />

höherer Seite erteilte Bewilligung, 48 Stunden lang <strong>pl</strong>ündern zu<br />

dürfen.<br />

In Wirklichkeit wurde bereits in den frühen M<strong>org</strong>enstunden<br />

des 22. November eine grosse Anzahl von Geschäften<br />

und Privatwohnungen erbrochen und total ausge<strong>pl</strong>ündert, wobei<br />

die assistierenden Soldaten die mit vorbereiteten Säcken erschienenen<br />

Männer und Frauen auf die einzelnen Läden verteilten.<br />

4 Als eine Deputation von jüdischen Bürgern beim Regierungskommissär<br />

der Stadt Dr. Steslowicz erschien und ihn auf<br />

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