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16 EINLEITUNO eines zur Nachtzeit Überfallenen jüdischen Nachbars taub stellte, mit der Konfiskation seines Vermögens bestraft. Im heutigen Polen hingegen wird der Christ, der einem von tausend Hunden gehetzten Juden Beistand zu leisten versucht, totgeschlagen oder als Abtrünniger geächtet. Wie herrlich weit haben es die Träger der europäischen Zivilisation im Osten Europas gebracht! http://rcin.org.pl
DIE VORBOTEN DER POGROME. Die Pogromhetze. Die Pogrompropaganda, die seit dem Brest-Litowsker Frieden in Polen und Galizien ununterbrochen geführt wurde, nahm im Monate Oktober wieder den heftigsten Charakter an. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die blutrünstige antisemitische Hetze von einer weitverzweigten unterirdischen Organisation inszeniert war. Dass die Allpolen hier die führende Rolle spielten, darüber kann nicht der mindeste Zweifel bestehen. Schon im Monate Oktober kam es häufig in Warschau und der Provinz zu groben Tätlichkeiten gegen die Juden. Die Presse verhielt sich höchst verdächtig, wenn sie sich nicht selbst an der wilden Hetze beteiligte. Mit einem Zynismus nach dem Muster der Kruschewan-Presse schrieb die Warschauer allpolnische (nationaldemokratische) „Gazeta Poranna": „Alle Polen-Christen sollen immer die nationalen Abzeichen tragen, damit man sie auf der Strasse leicht erkenne." Die jüdische Bevölkerung lebte in einer schwülen Atmosphäre und fühlte das Nahen des Sturmes. Ihre Hilferufe wurden von der Regierung ignoriert. Am 31. Oktober überreichte eine Deputation des Vorstandes der Warschauer jüdischen Gemeinde,der bekanntlich den Standpunkt des radikalen Polonismus vertritt, bestehend aus dem Vorsitzenden St. Nathanson und dem Rabbiner Perlmutter, dem früheren polnischen Ministerpräsidenten eine Eingabe, in der sie seine Aufmerksamkeit „auf die immer bedrohlichere Formen annehmenden antisemitischen Erscheinungen im Lande und auf die sehr bedauerlichen Folgen der anwachsenden judenfeindlichen Agitation" lenkte. http://rcin.org.pl
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