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Das Sonderthema - Stadt Kehl

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Babys und Kleinkinder<br />

Für Babys ab einem Alter von zehn Wochen und Kleinkinder bis drei Jahren errichten<br />

die Städte Straßburg und <strong>Kehl</strong> derzeit gemeinsam eine deutsch-französische und<br />

grenzüberschreitende Kinderkrippe auf dem Gelände der Rheinhafen-Schule gleich<br />

hinter der Europabrücke. In der Einrichtung, die am 31. März 2014 ihren Betrieb aufnehmen<br />

soll, werden je 30 Kinder aus <strong>Kehl</strong> und Straßburg gemeinsam aufwachsen. Ein<br />

zweisprachiges Team wird die Kleinen nach einem pädagogischen Konzept betreuen,<br />

das deutsche und französische Elemente vereint. Eltern, die ihre Kinder in der deutschfranzösischen<br />

Krippe anmelden möchten, wenden sich an die <strong>Stadt</strong> <strong>Kehl</strong>.<br />

>><br />

Kindergarten – Ecole Maternelle<br />

Eltern, deren Kinder die deutsch-französische Krippe besucht haben, können im Anschluss<br />

wählen, ob ihr Kind die deutsch-französische Ecole Maternelle in der Straßburger<br />

Rheinhafenschule oder einen (deutsch-französischen) Kindergarten in <strong>Kehl</strong> besuchen<br />

soll. Aber auch Kinder, die ihre Krippenjahre nicht in der grenzüberschreitenden<br />

Einrichtung verbracht haben, kommen in allen <strong>Kehl</strong>er Kindergärten mit der französischen<br />

Sprache in Kontakt. Ein bis eineinhalb Stunden pro Woche führen Honorarkräfte<br />

die Kinder in den meisten Kindergärten an die französische Sprache heran, zwei Kindergärten<br />

– die Kindertagesstätte Vogesenallee und der Kindergarten St. Josef – sind<br />

bilinguale Einrichtungen, in denen französische Erzieherinnen zum Team gehören.<br />

Erzieher im anderen Land: „Der Unterschied ist gewaltig“<br />

Wenn Christophe Frattini und Stéphanie<br />

Schmidt sich morgens auf den Weg zur Arbeit<br />

machen, dann überqueren sie beide den Rhein:<br />

Der Erzieher, der bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Kehl</strong> angestellt<br />

ist, pendelt nach Straßburg;<br />

seine Kollegin, die für die<br />

<strong>Stadt</strong> Straßburg arbeitet, fährt<br />

über die Grenze in die <strong>Kehl</strong>er<br />

Kindertagesstätte Vogesenallee.<br />

Sie machen die Kinder<br />

mit der Sprache und Kultur<br />

des Nachbarn vertraut – und<br />

erleben dabei einen sehr unterschiedlichen<br />

Arbeitsalltag.<br />

„In Frankreich ist der Kindergarten<br />

viel strukturierter“,<br />

sagt Stéphanie Schmidt, „das<br />

ist fast wie ein Stundenplan, bei dem von<br />

acht bis neun Uhr alle eine bestimmte Aktivität<br />

machen und von neun bis zehn die<br />

nächste“. In Deutschland hingegen „dürfen<br />

Stéphanie Schmidt<br />

die Kinder machen, was sie wollen“. Tatsächlich<br />

gilt in den <strong>Kehl</strong>er Kindergärten das Prinzip<br />

der Offenen Arbeit, es gibt keine festen<br />

Gruppen, sondern verschiedene Angebote<br />

für Kinder aller Altersstufen<br />

– die Entscheidung, was sie<br />

machen möchten, liegt ganz<br />

bei den Jungen und Mädchen.<br />

„Der Unterschied zum<br />

Kindergarten in Frankreich<br />

ist gewaltig“, stimmt Christophe<br />

Frattini seiner Kollegin<br />

aus <strong>Kehl</strong> zu.<br />

Obwohl sie beide Systeme<br />

gut kennen, können die zwei<br />

Erzieher nicht pauschal sagen,<br />

welche Pädagogik die<br />

größeren Vorteile bietet. „<strong>Das</strong> kommt auf den<br />

Charakter des Kindes an“, meint Stéphanie<br />

Schmidt. „Für manche ist der Kindergarten<br />

in Frankreich vielleicht zu streng, für andere<br />

Die Oberbürgermeister von<br />

Straßburg und <strong>Kehl</strong>, Roland Ries<br />

und Günther Petry, unterzeichnen<br />

die Baupläne der deutsch-französischen,<br />

grenzüberschreitenden<br />

Kinderkrippe, die anschließend in<br />

den Grundstein eingemauert werden.<br />

Wilderich von Droste-Hülshoff<br />

(rechts) überbringt stellvertretend<br />

für Regierungspräsidentin Bärbel<br />

Schäfer den Bescheid über den Zuschuss<br />

zu den Baukosten der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Kehl</strong> in Höhe von 360 000 Euro.

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