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Das Sonderthema - Stadt Kehl

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überschreitenden Jugendkulturwerkstatt<br />

Zig-Zack für<br />

deutsch-französische Jugendprojekte<br />

engagiert hatte, ist<br />

überzeugt: „Beide Staaten<br />

sind Vorreiter für Europa, wir<br />

haben fast einen gewissen<br />

Auftrag, den Rhein als Bindeglied<br />

anzunehmen und nicht<br />

mehr als Grenze zu sehen.“<br />

Die Region sei die Keimzelle<br />

Europas, meint er, und stellt<br />

die rhetorische Frage: „Wenn<br />

wir es hier nicht schaffen zusammenzuarbeiten,<br />

wo denn dann?“<br />

Der KFV ist indes nicht der einzige Verein, der<br />

den Blick auf die andere Rheinseite richtet:<br />

Die <strong>Kehl</strong>er Turnerschaft (KT) hat 2013 erstmals<br />

gemeinsam mit dem Verein Randonneurs<br />

de Strasbourg eine grenzüberschreitende<br />

„Vélo Tour“ organisiert, die es in den<br />

vergangenen Jahren nur auf der französischen<br />

Rheinseite gab. Die Radler hatten die<br />

Auswahl zwischen fünf verschieden langen<br />

Strecken, die sowohl durch die Straßburger<br />

Umgebung als auch durch die Ortenau führten.<br />

Start und Ziel waren jeweils im Garten<br />

der zwei Ufer. Die Fahrradtour, an deren Organisation<br />

Vereinsmitglieder der KT wie der<br />

Randonneurs beteiligt waren, wurde vom<br />

Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau kofinanziert<br />

und soll 2014 wiederholt werden.<br />

Klaus Groß<br />

Auch im sportlichen Alltag der KT wird die<br />

deutsch-französische Freundschaft gelebt.<br />

„Wir haben ein gutes und herzliches Verhältnis<br />

mit den Elsässern entwickelt“, meint<br />

Klaus Groß, Vorsitzender des Sportvereins.<br />

Zehn Prozent der Mitglieder<br />

seien Franzosen, „das<br />

zieht sich durch alle Sportgruppen<br />

durch“. Darüber<br />

hinaus gebe es zahlreiche<br />

Kooperationen, beispielsweise<br />

mit dem Baseball-<br />

Partner aus Straßburg,<br />

den Outlaws. Die Mannschaft<br />

spielt nicht in der<br />

französischen Baseball-Liga,<br />

sondern nimmt als Gastmannschaft<br />

am deutschen<br />

Ligabetrieb teil. Ihre Spiele<br />

trägt sie auf dem Platz der<br />

<strong>Kehl</strong>er Turnerschaft aus, zum<br />

Teil trainiert sie auch dort. „In<br />

Frankreich müssten die Outlaws<br />

viel weitere Wege zu<br />

den anderen Spielorten zurücklegen“,<br />

begründet Klaus<br />

Groß die Kooperation.<br />

Ein großer Vorteil für die KT<br />

war die Grenznähe, als der<br />

Trendsport Zumba vermehrt nachgefragt<br />

wurde. „Um das anzubieten, benötigt man<br />

Trainer, die eine spezielle Ausbildung und<br />

eine Lizenz haben“, sagt Klaus Groß. „Man<br />

kann nicht einfach rumhopsen und sagen:<br />

‚<strong>Das</strong> ist jetzt Zumba‘.“ Da der Trendsport in<br />

Straßburg längst angekommen war, ging die<br />

<strong>Kehl</strong>er Turnerschaft eine Kooperation mit der<br />

dortigen Association Boeneema Europe-Afrique<br />

ein. So können in <strong>Kehl</strong> inzwischen vier<br />

Zumba-Kurse angeboten werden, die Trainer<br />

kommen allesamt von der anderen Rheinseite.<br />

„<strong>Das</strong> hat eingeschlagen, die Stunden sind<br />

voll“, freut sich Klaus Groß über den Erfolg.<br />

Auch der Trainer der ersten Handball-Mannschaft<br />

ist ein Elsässer, zudem bietet die KT im<br />

Fitnessbereich einen Afro-Aerobic-Kurs in<br />

Zusammenarbeit mit einem professionellen<br />

Musiker der Straßburger Gruppe Sokan an.<br />

115<br />

Rund zehn Prozent der Vereinsmitglieder<br />

der <strong>Kehl</strong>er Turnerschaft<br />

sind Franzosen.<br />

Schließlich gibt es Sportgruppen, die keine<br />

KT-Mitglieder sind, aber auf dem Platz des<br />

Vereins trainieren. Dazu zählt eine Cricket-<br />

Gruppe aus Straßburg, ebenso wie eine Jugendfußballmannschaft<br />

des Eurokorps, die<br />

sich als eingetragener Verein FC Eurodistrict<br />

nennt: Die 40 bis 50 Kinder, zum Teil Deutsche,<br />

zum Teil Franzosen, treffen sich jeden<br />

Samstag in <strong>Kehl</strong>. Die Grenzüberschreitung<br />

sei völlig selbstverständlich geworden, sagt<br />

Klaus Groß. Die Grenze sei quasi gar nicht<br />

mehr existent – ein Vorteil für den größten<br />

<strong>Kehl</strong>er Verein, ist der Vorsitzende überzeugt:<br />

„Wir haben eine Großstadt nebenan. Dieses<br />

Potenzial an Mitgliedern können wir uns<br />

nicht entgehen lassen.“<br />

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